Zoom-Talk zum Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump, den „Zerrissenen Staaten von Amerika” und zu “20 Jahren 9/11-Anschläge”

Zoom-Talk zum Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump, den „Zerrissenen Staaten von Amerika” und zu “20 Jahren 9/11-Anschläge”

Zoom-Talk zum Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump, den „Zerrissenen Staaten von Amerika” und zu “20 Jahren 9/11-Anschläge”

Die langjährige ORF-Washington-Korrespondentin Hannelore Veit und der frühere „News“-Auslands-Journalist Christoph Lehermayr sprechen zum Jahresauftakt der Zoom-Talks-Reihe von „Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich“, dem Kuratorium für Journalistenausbildung und der “Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik” über die aktuellen Entwicklungen in Washington nach dem Sturm auf das Kapitol durch radikale Trump-AnhängerInnen, den 20. Jahrestag der „9/11“-Anschläge – und darüber, wie der neue US-Präsident Joe Biden mit der tiefen Gespaltenheit der amerikanischen Nation umgehen wird.

In der US-Hauptstadt Washington DC haben kürzlich militante AnhängerInnen von Donald Trump das Kapitol gestürmt, den Sitz des Kongresses. Es hat fünf Tote und Verletzte gegeben. Zudem gab es Angriffe auf berichtende JournalistInnen und viele Festnahmen. Das Kapitol ist inzwischen wieder gesichert. – Der gewählte US-Präsident Joe Biden verurteilte die Erstürmung als „beispiellosen Angriff“ auf die US-Demokratie. Der US-Kongress hat die Wahl Joe Bidens zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten formell mittlerweile bestätigt. Der Druck auf Donald Trump steigt. Trump reagierte mit einer Videobotschaft. Darin kritisierte er nun die Gewalt bei den Ausschreitungen und bestätigte, dass er dem designierten US-Präsidenten Joe Biden einen geordneten Übergang ermöglichen werde. Wochenlang hatte er versucht, das Wahlergebnis wegen – nicht bewiesenen – Betrugs zu beeinspruchen. Das US-Repräsentantenhaus hat für die Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump gestimmt.

Wie sind die aktuellen, politischen Entwicklungen zu sehen? Dieses hochaktuelle Thema steht im Mittelpunkt des ersten Zoom-Talks von „Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich“, dem Kuratorium für Journalistenausbildung und der Informationsstelle für Journalismus & Entwicklungspolitik im Jahr 2021. „Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich“-Vorstandsmitglied Fritz Hausjell im Gespräch mit der langjährigen ORF-Washington-Korrespondentin Hannelore Veit und dem früheren „News“-Auslandsressort-Chef Christoph Lehermayr über die Vorgänge in den USA!

Zudem dreht sich der Talk um den neuen US-Präsidenten Joe Biden und die Aufgaben, die auf ihn zukommen. – Außerdem Thema der Online-Veranstaltung: Die aktuellen Entwicklungen zum Fall “Julian Assange” und wie diese das Verhältnis von Europa zu den USA beeinflussen. Der WikiLeaks-Gründer soll nicht an die USA ausgeliefert werden. Das entschied ein Londoner Gericht. Dieses lehnte den US-Auslieferungsantrag für den 49 Jahre alten gebürtigen Australier ab. Assange werde wegen seiner psychischen Gesundheit und der Haftbedingungen, die ihn in den USA erwarteten, nicht ausgeliefert. Die US-Justiz wirft Assange vor, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning – damals Bradley Manning – geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Der 49-Jährige habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, so der Vorwurf. Seine UnterstützerInnen sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat. Im Fall einer Verurteilung in den USA hätten Assange bis zu 175 Jahre Haft gedroht. Die USA kündigten an, in Berufung zu gehen. – Reporter ohne Grenzen hat immer wieder gewarnt, dass Assange in den USA kein faires Verfahren bekommen wird. – Indes wurde nun auch entschieden, dass Assange in Großbritannien in Haft bleibt. Ein Gericht in London lehnte den Antrag der Verteidigung ab, den 49-Jährigen gegen Kaution freizulassen.

Und wir sprechen über einen traurigen Jahrestag 2021: Der „11. September“ jährt sich heuer zum 20. Mal und ist einer jener Tage in der Geschichte, der sich wohl für immer ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat. Denn an diesem Tag im Jahr 2001 hat es die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten, darunter auch auf das World Trade Center in New York, gegeben. Die Anschläge verursachten den Tod von fast 3.000 Menschen und gelten als terroristischer Massenmord. Etwa 15.000 von mehr als 17.000 Personen konnten sich aus den World-Trade-Center-Türmen retten. Hinter dem Anschlag stand das islamistische Terror-Netzwerk Al-Qaida.

Der Zoom-Talk geht den Fragen nach, wie dieser Tag die internationale Medienwelt verändert hat und inwiefern sich der “Sturm auf das Kapitol” ähnlich ins kollektive Gedächtnis einprägen wird wie “9/11”.



Der Zoom-Talk mit Hannelore Veit und Christoph Lehermayr zum Nachhören (Talk vom 13.01.21):


Update: Das zweite Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist gescheitert. Bei der Schlussabstimmung im US-Senat stimmten genügend Republikaner für den Ex-Präsidenten, um eine Verurteilung mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zu vereiteln. – Im März 2021 wurde bekannt, dass US-Behörden einen möglichen Plan von ExtremistInnen für einen neuen Angriff auf das US-Kapitol aufgedeckt haben.