Raif Badawi Award geht an den türkischen Journalisten Alican Uludag

Raif Badawi Award geht an den türkischen Journalisten Alican Uludag

Raif Badawi Award geht an den türkischen Journalisten Alican Uludag

Wir von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich freuen uns, dass der türkische Journalist Alican Uludag den diesjährigen “Raif Badawi Award” der deutschen Friedrich-Naumann-Stiftung erhielt. Wir schließen uns der Jury an, “dass Uludag, gerade in einer Zeit, in der unabhängiger Journalismus in der Türkei stark unter Druck steht, mit seiner investigativen Berichterstattung einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Rechts auf Information liefert”.

„Uludag ist Vorbild für alle Journalist_Innen. Gerade in der Türkei, die sich auch in diesem Jahr im Pressefreiheitsranking ganz weit hinten befindet, wird es Journalist_Innen besonders erschwert, ihrer Arbeit frei nachzugehen, es gibt zahlreiche Versuche seitens der Regierung sie mundtot zu machen. Uludag beweist Mut, Engagement, Ausdauer und Willen, sich für objektiven Journalismus einzusetzen und so der Bevölkerung Zugang zu ungefärbten Informationen zu liefern“, so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich

Weiters begründet die Jury ihre Entscheidung mit den Worten „Uludag habe sich als mutiger Reporter in einer schwierigen bis feindseligen Umgebung hervorgetan, der für die Freiheit des Wortes, für die Wahrheit und die Rechtschaffenheit steht. Er sei unerschrocken und gehe bei seinen Recherchen immer wieder große Risiken ein.“

Der Journalist arbeitete zwölf Jahre, von 2008 bis 2020 als Gerichtsreporter für die türkische Tageszeitung “Cumhuriyet” und berichtete u.a. über Fälle am Kassationsgerichtshof und dem Verfassungsgericht, recherchierte zur Arbeit von Sicherheitsdiensten, wobei er regelmäßig Korruption in Regierungskreisen aufdeckte.

„Uludag erhält den Preis zurecht, er schaut hin, wo andere wegschauen, sieht sich in der Verantwortung die Wahrheit aufzudecken, scheut sich dabei nicht Gefahren einzugehen und verteidigt so wiederholt die Pressefreiheit”, so Möhring weiter.

Der “Raif Badawi Award for Corageous Journalists” wurde von Badawis Ehefrau Ensaf Haidar und dem deutschen TV-Moderator Constantin Schreiber ins Leben gerufen und ist nach dem inhaftierten saudischen Blogger Raif Badawi benannt, der wegen seiner islamkritischen Texte zu 1.000 Peitschenhieben und zehn Jahren Haft verurteilt wurde. Der Journalistenpreis wird heuer bereits zum 7. Mal von der Friedrich-Naumann-Stiftung zusammen mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels verliehen. Die Preisverleihung findet am 20. Oktober, aufgrund der Corona-Pandemie auch dieses Jahr nur virtuell, statt.