Liebe Freunde, Wegbegleiter und UnterstützerInnen der Pressefreiheit!
Die USA verlangen von Großbritannien die Auslieferung von Julian Assange. Dort drohen ihm 175 Jahre Gefängnis, weil er staatliche Geheimdokumente veröffentlicht hat, die journalistische Berichte von großem öffentlichem Interesse ermöglicht haben. Reporter ohne Grenzen fordert Assanges Freilassung aus britischer Auslieferungshaft!
Unterschreiben Sie unsere Petition!
Seit vielen Jahren steht Reporter ohne Grenzen solidarisch an der Seite Julian Assanges. Reporter ohne Grenzen engagierte sich in den vergangenen Jahren über zahlreiche Pressemitteilungen für seine Verteidigung und die von Wikileaks. Als 2010 versucht wurde, die Wikileaks-Webseite zu schließen, wurden die Inhalte der Seite auf der Reporter-ohne-Grenzen-Webseite (D) zwischengespeichert bzw. gespiegelt. Reporter ohne Grenzen hat Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London besucht und die dortigen Zustände sowie die Haftbedingungen in Großbritannien kritisiert, die der UN-Sonderberichterstatter über Folter Nils Melzer mit psychologischer Folter gleichgesetzt hat.
Die Praktiken und Veröffentlichungen von Wikileaks mögen polarisieren und werden auch bei Reporter ohne Grenzen kritisch hinterfragt. Dabei darf aber nicht vergessen werden, was im Fall Assange am Spiel steht: Die Auslieferung eines weltbekannten Aufdeckers an die USA könnte zu einem gefährlichen Präzedenzfall für den Umgang mit kritischen Journalist*innen und ihren Quellen werden.
Für Reporter ohne Grenzen ist die Verfolgung von Julian Assange ein Angriff auf die Pressefreiheit und wird als solcher medienwirksam hinterfragt. Eine Auslieferung könnte auf Menschen, die Missstände öffentlich machen wollen, abschreckend wirken, Whistleblower werden es sich noch besser überlegen, ob sie JournalistInnen vertrauliche Informationen und Dokumente zur Verfügung stellen. Investigative JournalistInnen wiederum müssen fürchten, für ihre Publikationen selbst verfolgt zu werden. Wir fordern die USA dazu auf, die Verfolgung von Julian Assange einzustellen und die Anklage nach dem Spionagegesetz unverzüglich fallen lassen!
Vertreter von Reporter ohne Grenzen werden am 24.2.2020 in London sein, um die Entscheidung des britischen Gerichts über den Auslieferungsantrag der USA vor Ort mitzuverfolgen.
Unterstützen Sie uns bei unserem weitestgehend aus Spenden finanzierten Einsatz für Julian Assange:
Unterschreiben Sie unsere Petition und fordern auch Sie die britische Regierung dazu auf, Julian Assange unter gar keinen Umständen an die USA auszuliefern!