Türkei: Polizeigewalt gegen Journalisten – mindestens 12 Verletzte

Türkei: Polizeigewalt gegen Journalisten – mindestens 12 Verletzte

Bei den wieder aufgeflammten Protesten in türkischen Städten in den letzten Tagen ist es auch wieder vermehrt zu brutalen Übergriffen der Polizei gegen Journalisten gekommen. Mindestens zwölf Journalisten wurden dabei seit Beginn der Woche verletzt.

„Es ist leider deutlich geworden, dass die Polizei nichts aus ihrem Fehlverhalten während der vergangenen Occupy-Proteste gelernt hat”, so Reporter ohne Grenzen (ROG). „Journalisten werden weiterhin von Polizisten brutal attackiert und damit ganz bewusst nicht nur gegen Demonstranten, sondern auch gegen Berichterstatter vorgegangen”, so ROG weiter.


Übergriffe auf Journalisten seien in den vergangenen Monaten außerdem stets ohne Konsequenzen geblieben, kritisiert ROG weiter: “Wir fordern die Behörden auf, diese Vorfälle dringend aufzuklären und die Täter zu bestrafen, um hier ein eindeutiges Zeichen gegen Gewalt zu setzen”, so ROG.

Zu den verletzten Journalisten in Istanbul gehört Ali Açar, Reporter der Tageszeitung “Cumhuriyet” und sein Fotograf Kaan Sagnak. Sie wurden mit Gummigeschossen von der Polizei attackiert. Der freie Fotograf Ufuk Kosar sowie der Reporter der Nachrichtenagentur “DHS”, Ugur Can, und Bülent Doruk, Journalist der Nachrichtenagentur “Anatolia” wurden ebenfalls Opfer von Polizeigewalt am Taksim Platz. Auch der Pressefotograf Ozan Kose von der Nachrichtenagentur “Agence France” wurde dort verletzt.

Der freie Fotograf und Journalist Ahmet Sik sagte gegenüber Reporter ohne Grenzen, ein Gummigeschoss habe ihn in die Brust getroffen während er eine Verhaftung in der Nähe des Taksim Platzes dokumentieren wollte. Danach seien er und andere Journalisten von der Polizei vom Ort des Geschehens entfernt worden, um weitere Berichterstattung zu verhindern.

Serdar Akinan, Besitzer der TV Webseite “Vagus“, berichtete auf Twitter, dass ein Polizist, der keine Idenitfizierunsnummer auf seiner Kleidung trug, einen seiner Reporter auf den Kopf geschlagen habe, nachdem dieser Fotos von den Protesten gemacht hatte.