Syrien/Libanon: Libanesischer Kameramann erschossen

Syrien/Libanon: Libanesischer Kameramann erschossen

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Der libanesische Kameramann Ali Shaaban vom TV Sender „Al-Jadeed” (Libanon),ist gestern während eines Feuergefechtes an der syrisch-libanesischen Grenze ums Leben gekommen. Shaaban befand sich mit zwei Kollegen in einem Auto, als sie plötzlich und ohne Vorwarnung unter Beschuss gerieten.

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist zutiefst bestürzt über den Tod des 32-jährigen Shaaban. “Mit einiger Wahrscheinlichkeit wurde das Auto absichtlich beschossen, die Journalisten waren wohl keine zufälligen Opfer”, so ROG. “Journalisten sollten nicht das Ziel der in dieser Region herrschenden Gewalt werden”, so ROG weiter.


Nach Angaben eines Sprecher des TV-Senders Al Jadeed befand sich das dreiköpfige Team auf der libanesischen Seite der Grenze zu Syrien. Die Schüsse kamen jedoch von syrischer Seite.Einer der beiden Überlebenden sagte aus, die Schüsse seien von syrischen Soldaten abgegeben worden.

Die beiden Journalisten Hussein Khreiss und Abed Khayyat befanden sich mit Shaaban in einem Auto, überlebten den Vorfall jedoch leicht verletzt.Sie flohen aus dem Wagen, als dieser unter Beschuss geraten war und versteckten sich über mehrere Stunden, bevor sie von Anwohnern gerettet wurden.Das Auto war zu dieser Zeit bereits völlig zerschossen, berichtete der Überlebende Khreiss.

Die Libanesische Tageszeitung „Al Liwaa” berichtete, die drei Journalisten hätten an der Grenze mit den syrischen Soldaten gesprochen und ihr Anliegen erklärt, bevor es zu den Schüssen kam.

Der libanesische Premierminister Najib Mikati bestätigte, dass sich das Team noch auf der libanesischen Seite der Grenze befand. Mikati verurteilt die Schüsse auf die Journalisten und fordert dringende Aufklärung.

Die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, der Kameramann sei zufälliges Opfer eines Schusswechsels zwischen Soldaten und Rebellen gewesen, wie es in der Region häufig geschehe.

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