Gestern, Montag, ist der philippinische Radiomoderator Ernesto Rollin auf dem Weg zu seiner Arbeit gegen 5.30 von unbekannten Tätern erschossen worden.
Der Mord dürfte geplant gewesen und von Auftragskillern durchgeführt worden sein, denn die Täter kannten Rollins morgendlichen Anfahrtsweg: Während der 40-jährige Moderator des lokalen Radiosenders DxSY-AM sein Auto an einer Tankstelle in der Nähe der Stadt Oroquieta parkte, wo er in den Bus umzusteigen pflegte, gaben zwei maskierte Männer auf Motorrädern die tödlichen Schüsse ab.
Reporter ohne Grenzen ist erschüttert über den Mord. Enesto Rollin sei das “neueste Opfer der Gewalt und Straflosigkeit, von denen Medien auf den Philippinen schon viel zu lange betroffen sind.”
Kollegen zufolge war Rollin bekannt für seine Offenheit und Kritikfähigkeit. In seinen letzten Sendungen hatte er kritische Berichte über die Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich und über den möglichen Missbrauch von Dienstwagen seitens Beamter in der Provinz Misamis Occidental veröffentlicht. Zwar ist das Mordmotiv bisher unklar, Vermutungen gehen aber in die Richtung eines Zusammenhangs mit seiner Arbeit als Journalist. Rollins hatte eine 10-jährige journalistische Laufbahn hinter sich. Als Moderator einer Sendung, die sich mit aktuellen Nachrichten befasste, galt er wegen seiner kritischen Kommentare als überaus beliebt.
Der Staatssekretär für Justiz, Ricardo Blancaflor, gab bekannt, dass eine Spezialeinheit der Polizei zur Aufklärung des Mordes einsetzt worden sei.
Der Mord an Rollin ist der erste Journalistenmord auf den Philippinen im Jahr 2009, jedoch der 99.Mord an Journalisten seit der Wiedereinführung der Demokratie 1986.