RSF fordert Schutzmaßnahmen für Medienschaffende
„Es ist erschreckend wie die Gewalt gegen Medienschaffende zunehmend steigt und die Unterdrückungsmethoden immer brutaler werden“, so Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich Präsidentin Rubina Möhring. Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich verurteilt den erneuten mörderischen Angriff gegen die Pressefreiheit mitten in Europa, der nun sogar das Leben des 64-jährigen Kriminalreporters Peter R. de Vries kostete. Wie seine Familie am Donnerstag, 15.07.2021 bekannt gab, erlag er seinen schweren Verletzungen. De Vries wurde nach Verlassen eines TV-Studios im Zentrum von Amsterdam am Dienstagabend gegen 19.30 auf der Straße niedergeschossen. Er wurde von mehreren Kugeln getroffen und mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen in ein Spital eingeliefert. „Wir fordern dringend Schutznahmen für Medienschaffende“, so Möhring.
Drei Verdächtige, darunter der vermeintliche Schütze, wurden laut Polizei bereits festgenommen. Nähere Details und die Hintergründe sind noch nicht bekannt. De Vries ist zurzeit Vertrauensperson des Kronzeugen in einem großen Prozess gegen die Mafia. Der Kriminalreporter hat bereits in der Vergangenheit oftmals spektakuläre Berichte über diverse Kriminalfälle veröffentlicht, u.a. die Entführung des Bierbrauers Freddy Heineken, und ist als Sprecher von Opfern in Prozessen häufig Gast in Talkshows. In dem „Marengo“ Prozess gegen das organisierte Verbrechen, an dem de Vries aktuell arbeitet, wurden bereits 2019 der Anwalt des Kronzeugen und auch der Bruder des Kornzeugen erschossen.
Die Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten hat mit diesem Mordanschlag eine neue Dimension erreicht. Noch dazu passierte der Anschlag nicht in einem Land, in dem diese Art von Gewalt auf der „Tagesordnung“ steht. Es passierte mitten in Europa in den vermeintlich liberalen Niederlanden. Nicht nur die Niederlande sind entsetzt. „Es ist erschreckend wie die Gewalt gegen Medienschaffende zunehmend steigt und die Unterdrückungsmethoden immer brutaler werden“, so Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich Präsidentin Rubina Möhring. „Wir fordern dringend Schutznahmen für Medienschaffende“, so Möhring.