Mit einer Plakataktion an den Straßen von Pristina haben Unbekannte in der Nacht des 12. Mai einen Einschüchterungs- und Verleumdungsversuch gegen Veton Surroi, Politiker und Gründer der unabhängigen Medien “Koha Ditore “und “Koha Vision TV” gestartet. Auch Surrois Schwester Flaka Surroi, Chefin der Koha Mediengruppe, wird bedroht.
Die Plakate mit der Aufschrift “UDBA Straße – Veton und Flaka Surroi” sind eine Anspielung auf die frühere serbische Geheimpolizei UDBA, die in den 1990er Jahren bekannt war für extreme Gewaltverbrechen gegenüber albanischsprachigen Kosovaren.
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist entsetzt über diesen Vorfall, der “einer Morddrohung gleichkommt.”
“Im politisch komplizierten Klima des Kosovo kommt eine solche Beschimpfung einer Aufforderung zum Töten gleich”, so ROG.” Die Plakate seien ein Signal für nationalistische Bewegungen und könnten der Familie Surroi extrem gefährliche Überraschungen bescheren. ROG ruft daher auf, den Fall genau zu untersuchen, die Schuldigen zu finden und die Familie zu schützen.
Reporter ohne Grenzen fordert auch die kosovarische Regierung und die im Kosovo vertretene internationale Gemeinschaft auf, öffentlich gegen die Bedrohung der Familie Surroi Stellung zu nehmen: “Es ist an der Zeit für den Kosovo, eine klare Trennlinie zu ziehen gegenüber Beschuldigungen von Menschen als Spione oder Angehörige des serbischen Geheimdienstes, nur weil sie es wagen, sich kritisch gegenüber der kosovarischen Gesellschaft zu äußern”, so ROG.
Die Mediengruppe “Koha” besitzt unabhängige Medien, die im Kosovo hohe Anerkennung genießen. Die Tageszeitung “Koha Ditore” ist bekannt für professionelle Arbeit, die oftmals investigative Reportagen über politische Korruption enthält.