Reporter ohne Grenzen (ROG) ist schockiert über die
Verhaftung des 14 – köpfigen Journalistenteams des irakischen oppositionellen Auslandssenders „Al – Abassiya” und die Schließung des in der jordanischen Hauptstadt Amman gelegenen Senders von der jordanischen Polizei am vergangenen Montag. Der TV-Sender ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber dem irakischen Premierministers Nuri al-Maliki. Die jordanische Polizei hat mit der Verhaftung und der Schließung des Senders auf eine
Anordnung des irakischen Premiers reagiert.
„Wir haben in der Vergangenheit immer wieder über Nuri al-Malikis Gängelungen der irakischen Medien im eigenen Land berichtet. Anscheinend reicht ihm das nun nicht mehr – nun sollen auch die Auslandsmedien mundtot gemacht werden”, so ROG-Österreich Präsidentin Rubina Möhring.
Weiters kritisiert ROG das Verhalten der jordanischen Regierung. „Jordanien bricht mit seiner internationalen Verpflichtung, die Medienfreiheit und den Schutz vor unbegründeter Verhaftung zu gewährleisten, wie es in den Artikeln 9, 16 und 19 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte festgehalten ist, wenn es sich durch Beschwerden oder Anordnungen des irakischen Premiers zu einem solchen Handeln drängen lässt”, so Möhring, die eine sofortige Freilassung der Journalisten fordert. Nach bisherigen Informationen sollen die Journalisten für 14 Tage inhaftiert bleiben
Unter den verhafteten Journalisten befinden sich Syrer, Iraker und Jordanier. Die polizeiliche
Stürmung der Redaktionsräume geschah in Reaktion auf eine Beschwerde der irakischen Regierung, welche den Sender beschuldigte, zu terroristischen Handlungen und Sektierertum aufzurufen.
Jordanien steht auf Platz 141 von 180 Ländern auf der
Index der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen. Irak steht auf Platz 153.