Am 10.6.2021 sprach RSF-Österreich-Präsidentin Rubina Möhring im Rahmen eines Zoom-Talks mit der Schriftstellerin und Journalistin Susanne Scholl über die Mediensituation in Russland und Belarus
„Außer Macht sichern und Reichtum anhäufen hat Putin nicht viel zu bieten. Das muss er mit alten Sowjetmethoden zudecken“. Klare Worte von Schriftstellerin und Journalistin Susanne Scholl über Russlands Präsidenten und sein systematisches Vorgehen gegen Kritiker und Oppositionelle. Nachdem Nawalny im Februar zu 2 ½ Jahren Straflager verurteilt wurde, wurden nun auch seine Stiftung und seine Organisationen per Gerichtsurteil vom 9.Juni als extremistisch eingestuft und somit verboten. Die Anti-Korruptionsstiftung deckte in der Vergangenheit immer wieder große Fälle von Korruption, persönlicher Bereicherung und Amtsmissbrauch im russischen Machtapparat auf.
Neben Russland war auch Belarus Thema der Online-Veranstaltung. Die Festnahme des Bloggers Protassewitsch am Pfingstwochenende durch eine Flugzeugumleitung unter dem Vorwand eine Bombe sei an Bord, stellte einen traurigen Höhepunkt von Angriffen auf die Pressefreiheit dar. Die Verurteilung des Vorgangs durch die EU und die USA ließ den Autokraten Lukaschenko unbeeindruckt. „Solange Putin an der Macht ist, hat Lukaschenko nichts zu befürchten“, so Scholl im Online-Gespräch.
Über die spezielle Beziehung der beiden Autokraten Putin und Lukaschenko zueinander, die Medienlage in diesen beiden Ländern und die Positionierung Russlands zur EU sprachen „Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich“-Präsidentin Rubina Möhring und Susanne Scholl, Schriftstellerin, Journalistin und Doyenne der Auslandskorrespondenten des ORF im letzten Zoom-Talk vor der Sommerpause.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kuratorium für Journalistenausbildung.
Der Zoom-Talk mit Susanne Scholl (10.06.2021) zum Nachhören:
