China: Nach Freilassung von Hu Jia: ROG kritisiert fortdauernde Überwachung des Internetdissidenten

China: Nach Freilassung von Hu Jia: ROG kritisiert fortdauernde Überwachung des Internetdissidenten

Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßt die Freilassung des chinesischen Internetdissidenten und Sacharow-Preisträgers Hu Jia. Der 37-Jährige wurde am 26. Juni aus dem Hubai-Gefängnis in Tiajin, im Nordosten Chinas, entlassen. Rund dreieinhalb Jahre verbrachte er in Haft.

Laut einer Meldung von Hu Jias Ehefrau und Bloggerin Zeng Jiyan beim Kurznachrichtendienst Twitter ist der Regimekritiker seit dem frühen Sonntagmorgen wieder bei seiner Familie. Dort heißt es: „Hu Jia ist um 2 Uhr 30  nach Hause gekommen. Sicher und sehr glücklich.”


ROG zeigt sich trotz dieser positiven Nachricht besorgt über die Bedingungen seiner Freilassung. Wie im Fall anderer erst kürzlich freigelassener Regimekritiker, steht Hu Jia unter strenger Beobachtung. „Auch wenn Hu Jia aus der Haft entlassen wurde, kann er immer noch kein normales Leben in Freiheit führen. Er bleibt weiterhin in seiner Bewegungs- und Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. Wir werden auch in Zukunft das Vorgehen der chinesischen Regierung gegen ihn genau beobachten”, so ROG.

Auch auf die Familie von Hu Jia übten die Behörden in den vergangenen Monaten massiven Druck aus.
 
Zudem, so mahnt ROG, dürfe die Freilassung Hu Jias nicht von den verstärkten Repressionen der Regierung gegen Onlinedissidenten in den vergangenen Monaten ablenken. 76 Blogger sind derzeit in chinesischen Gefängnissen inhaftiert. Unter ihnen auch der Friedensnobelpreisträger Lia Xiaobo.