Weil er sich angeblich von einem Geschäftsmann “einkaufen” ließ, wurde der freie usbekische Journalist Dilmurod Sayid am 30. Juli zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. In dem Gerichtsverfahren, dass im Bezirk Toylok/Samarkand hinter verschlossenen Türen stattfand, plädierte Sayid auf Unschuld. Der Journalist, der seit Februar inhaftiert ist, machte sich einen Namen als regierungskritischer Autor. Im Speziellen beschuldigte er in verschiedenen Artikeln Regierungsbeamte in der Region Samarkand, für die Verarmung der regionalen Bauern verantwortlich zu sein.
Reporter ohne Grenzen protestiert gegen die Verurteilung von Sayid scharf. Laut Sayids Anwalt Ruhiddin Kamilov fehlen Beweise für die Anschuldigungen der Erpressung und der Dokumentenfälschung.
“Wir fordern die Freilassung des Journalisten, zumindest jedoch faire Rahmenbedingungen für eine Berufung gegen diese unangemessen harte Bestrafung”, so Rubina Möhring von Reporter ohne Grenzen.
“Unserer Meinung nach wurde Sayid nicht aus den angegebenen Gründen verhaftet, sondern aufgrund seiner Tätigkeit als kritischer Journalist”, so die Organisation weiter.
Die Verhaftung Dilmurod Sayids erinnere an den die Verhaftung des Journalisten Solidzhon Abdurakhmanov, der 2008 wegen angeblichen Drogenbesitzes zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war.
Usbekistan ist auf Rang 162 von 173 Ländern auf dem Press Freedom Index 2008 von Reporter ohne Grenzen.