Der syrische Bürgerjournalist Ibrahim Abd al-Quader ist am 30. Oktober geköpft in der südöstlichen türkischen Stadt Sanliurfa aufgefunden worden. Er hatte dort seit einem Jahr als Flüchtling gelebt. Al-Quader war unter anderen regelmäßig tätig für das Informationsnetzwerk „Das stumme Schlachten von Raqqa“ (RBSS). Das Online-Portal war im April 2014 gegründet worden um auf die nordsyrische Stadt Raqqa aufmerksam zu machen, die vom IS eingenommen ist und seitdem vom IS kontrolliert wird.
Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die türkische Regierung auf, die oder den Mörder von Ibrahim Abd al-Quader, sowie von seinem ebenfalls geköpften Freund Fares Hammadi zu finden. Die beiden waren im Haus von Hammadi ermordet aufgefunden worden. Bislang hat es noch kein Bekennerschreiben gegeben, wenngleich vermutet wird, dass die Täter aus IS-Kreisen stammen. Nach Angaben von türkischen Medien gab es bisher sieben Verdächtige, die sich in Haft befinden.
„Die türkische Regierung muss klären, ob die Ermordung der beiden mit Abd al-Quaders Tätigkeit als Bürgerjournalist in Zusammenhang steht“, so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich.
Das online-Nerzwerk RBSS, für das Abd al-Quader gearbeitet hat, gilt als eines der vertrauenswürdigsten Quellen über die Geschehnisse in der Stadt Raqqa. RBSS wurde für seine Arbeit in diesem Jahr mit dem International Press Freedom Award des Komitees zum Schutz vor Journalisten (CPJ) ausgezeichnet.