In der syrischen Stadt Homs, eines der Zentren der
syrischen Opposition, ist gestern ein französischer Journalist durch eine Granate ums Leben gekommen.
Reporter ohne Grenzen (ROG) trauert um Gilles Jacquier als erstes Opfer unter den ausländischen Journalisten in Syrien seit dem Beginn der politischen Unruhen am 15.März des Vorjahres.
Jacquier, Journalist des französischen Fernsehsenders “France 2” befand sich gerade auf einem von der Regierung genehmigten journalistischen Gruppenbesuch im südlichen Teil der syrischen Stadt, als eine Granate in die Gruppe traf. Laut Augenzeugenberichten wurde Jacquier sofort getötet. Zahlreiche Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch mehrere Journalisten.
“In Gedanken sind wir bei Jacquiers Familie und seinen Kollegen”, so ROG. „Wir fordern die verantwortlichen Behörden auf, diesen tragischen Vorfall so genau als möglich zu untersuchen, und zwar mit Hilfe von Beobachtern aus der Arabischen Liga”, so ROG weiter.
Das syrische Informationsministerium teilte mit, es verfüge noch über keine Details zu dem Vorfall.
Gilles Jacquier arbeitete seit 1999 als Auslandskorrespondent für den Sender France 2. Er war Reporter in Krisengebieten im Iran, Afghanistan Kosovo und Israel. In Syrien arbeitete er an einer Reportage für das Programm “Envoyé Spécial” des Senders France 2. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bertrand Coq gewann er im Jahr 2003 den Albert Londres Preis für eine Reportage über die zweite Intifada im April 2002.
In Syrien wurden seit März 2011 bereits zwei syrische Journalisten Opfer der politischen Unruhen.