Mehr als 30 internationale Menschenrechts- und Pressefreiheitsorganisationen, unter ihnen Reporter ohne Grenzen (ROG) fordern in einem gemeinsamen Aufruf an die syrische Regierung die sofortige Freilassung des prominenten syrischen Menschenrechtsaktivisten Mazen Darwisch, sowie seiner ebenfalls inhaftierten sieben Kollegen und einer Besuchsperson.
Darwisch, der sich seit dem 16.Februar in Haft befindet, ist Direktor des Syrischen Zentrums für Medien- und Meinungsfreiheit (SCM). Die Organisation hat einen Beraterstatus für die UN-Organisation ECOSOC (UN-Economic and Social Council) inne.
Bei einem Überfall der syrischen Luftwaffe (AFI) am 16.Februar auf das Büro des SCM in Damaskus wurden insgesamt 16 Menschen verhaftet.Sieben Personen sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß, unterliegen allerdings einer täglichen Meldepflicht.
“Der Überfall auf das Büro des SCM und die Verhaftung von Darwisch und seinen Kollegen ist eine weitere Attacke der syrischen Streitkräfte gegen Menschenrechtsaktivisten und deren Recht auf Meinungsfreiheit und Versammlung”, so die Organisationen.
“Die Verhaftungen stellen nur die letzten in einer Reihe von Aktionen dar, jene zum Schweigen zu bringen, welche die andauernden Menschenrechtsverletzungen seitens des syrischen Regimes dokumentieren, bezeugen und darüber berichten”, sind sich die Organisationen einig.Sie fordern daher die sofortige und bedingungslose Freilassung der Gefangenen.
Das Syrischen Zentrum für Medien- und Meinungsfreiheit galt als eine der wichtigsten Informationsquellen für die internationale Berichterstattung, denn der Zugang ins Land von ausländischen Journalisten ist erschwert. Direktor Mazen Darwisch war in der Vergangenheit bereits immer wieder einvernommen worden wegen seiner Aktivitäten als Menschenrechtler und als Direktor des SCM.
Gerüchten zufolge könnten die Gefangenen im AFI Gefängnis in El Mezze (Damaskus) untergebracht sein. Folter und Misshandlung sind in syrischen Gefängnissen weitverbreitet.
“Wir fordern die syrischen Behörden auf, die inhaftierten Menschenrechtler vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen und ihnen den Zugang zu Anwälten, Familienmitgliedern sowie medizinischer Versorgung zu gewährleisten, solange sie sich noch in Haft befinden”, so die Organisationen.