RSF stellt seit Oktober Journalist*innen im Gazastreifen drei Arbeitsplätze und Ausrüstung zur Verfügung

RSF stellt seit Oktober Journalist*innen im Gazastreifen drei Arbeitsplätze und Ausrüstung zur Verfügung

RSF stellt seit Oktober Journalist*innen im Gazastreifen drei Arbeitsplätze und Ausrüstung zur Verfügung

Als Teil ihrer Unterstützung für die Journalistinnen und Journalisten im Gazastreifen seit Beginn des Konflikts haben Reporter ohne Grenzen (RSF) und ihr lokaler Partner, Arab Reporters for Investigative Journalism (ARIJ), ausgestattete Zelte in Gaza aufgestellt, in denen die Medienschaffenden arbeiten können. Darüber hinaus haben sie die Journalisten mit professioneller Ausrüstung und grundlegenden Hilfsmitteln versorgt, insbesondere für die weiblichen Journalistinnen.

Seit Ende Oktober arbeiten RSF und ARIJ daran, die dringenden Bedürfnisse der Journalist*innen im Gazastreifen zu erfüllen, damit sie trotz der derzeitigen schrecklichen Bedingungen weiterarbeiten können. Viele Medienschaffende, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, verfügen nicht einmal über die grundlegenden Ressourcen zum Überleben, geschweige denn zum Arbeiten. Außerdem sind sie einer ständigen Gefahr ausgesetzt. Nach den Informationen, die RSF erhalten hat, wurden bisher mehr als 100 Journalist*innen getötet, darunter mindestens 22 bei ihrer Arbeit, und Dutzende wurden verletzt. Rund 50 Medienbüros wurden durch die Bombardierungen ebenfalls zerstört.

Um den palästinensischen Journalismus in Gaza zu unterstützen und zu schützen, haben RSF und ARIJ vier Arten von Maßnahmen ergriffen: Schaffung eines Empfangsbereichs für weibliche Journalistinnen, die Einrichtung sicherer und ausgestatteter Arbeitsbereiche, die Bereitstellung professioneller Ausrüstung und Kauf von Produkten zur Deckung der Grundbedürfnisse.

“Mit der Hilfe von RSF konnte ARIJ über 90 Journalist*innen im Gazastreifen unterstützen”, sagte ARIJ-Geschäftsführerin Hoda Osman. “Wir konnten auch vertriebene Journalisten mit Matratzen, Decken und manchmal Zelten versorgen und haben gemeinsame Arbeitsbereiche für Journalist*innen eingerichtet. Dies alles hätten wir ohne RSF’s Unterstützung nicht geschafft.”

“Um die schockierenden Bedingungen, unter denen Journalisten in Gaza leben und arbeiten, zu verbessern, unterstützen RSF und sein Partner ARIJ diese Reporter*innen vor Ort, damit sie der Welt weiterhin verlässliche und unabhängige Berichte aus dem belagerten Gebiet liefern können. Wir fordern ihren sofortigen Schutz.” Anne Bocandé, RSF Redaktionsleiterin

RSF und ARIJ haben vier wesentliche Maßnahmen ergriffen, die unter verschiedenen Kategorien fallen, um den Journalisten im Gazastreifen die sichere Arbeit zu ermöglichen:

1) Ein Empfangsraum für weibliche Journalistinnen

Im zweiten Monat des Krieges haben RSF und ARIJ ein Zelt errichtet, um vertriebene weibliche Journalistinnen unterzubringen. Das Zelt, dessen Standort aus Sicherheitsgründen geheim bleibt, verfügt über speziell ausgestattete Betten auf einem Holzboden und bietet Platz für bis zu sechs Reporterinnen. Vertriebene weibliche Journalistinnen stehen oft vor spezifischen Schwierigkeiten und sind gezwungen, Badezimmer und Schlafplätze mit männlichen Kollegen zu teilen, was ihnen jegliche Privatsphäre raubt.
 

2) Arbeitsplätze und Ressourcen für Journalisten

RSF und ARIJ haben in Gaza zwei Arbeitsbereiche eingerichtet. Dabei handelt es sich um Zelte, die allen Journalist*innen offen stehen, die einen Arbeitsplatz benötigen. Sie sind mit Strom, Internet, Solarbatterien, Stromkabeln und Arbeitsmöbeln ausgestattet. Jedes Zelt bietet Platz für etwa 20 Journalisten.Arbeitsräume und Ressourcen für Journalisten
 

3) Mehr als 70 Ausrüstungsgegenstände ersetzt und verteilt

RSF und ARIJ haben professionelle Ausrüstung an Journalisten im Gazastreifen geliefert, deren Ausrüstung während des Krieges beschädigt oder verloren gegangen ist. Die bereitgestellte Ausrüstung umfasst Telefone, Laptops, Akkus, digitale SIM-Karten (eSIM) und Kameras. Diese Ausrüstung ist für Reporter*innen aufgrund regelmäßiger Internetausfälle unerlässlich. Tragbare Batterien sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung, da der Zugang zu Strom begrenzt ist.

Austausch von Ausrüstung, Verteilung an Journalisten in Gaza

4) Grundlegende persönliche Produkte

RSF und ARIJ versorgen vertriebene Journalisten mit grundlegenden lebenswichtigen Gütern, darunter Nahrungsmittel, Winterkleidung und Unterwäsche, Matratzen und Decken, sowie Zelte. RSF und ARIJ stehen bei der Hilfeleistung für diese Journalist*innen beispiellosen Herausforderungen gegenüber, da der Gazastreifen kontinuierlich bombardiert wird und die meisten Journalist*innen vertrieben werden, oft wiederholt. Der Kauf und die Bereitstellung der grundlegenden persönlichen Produkte und der Ausrüstung, die sie benötigen, um weiterarbeiten zu können, ist ein gefährliches Unterfangen. Doch angesichts der Dringlichkeit der Situation und der Bedürfnisse der Journalist*innen setzen RSF und ihr lokaler Partner diese Maßnahmen zum Schutz des palästinensischen Journalismus und der Journalist*innen fort.