RSF Österreich kritisiert Medienselektion des Gesundheitsministeriums

RSF Österreich kritisiert Medienselektion des Gesundheitsministeriums

RSF Österreich kritisiert Medienselektion des Gesundheitsministeriums

Wie kürzlich berichtet ließ das Gesundheitsministerium MedienvertreterInnen zu einem Gespräch laden, allerdings erhielten nur ausgewählte ​Zeitungen Zugang zu den Exklusivinformationen. „Wir fordern gleiches Recht für alle,“ so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich.

Eingeladen zu dem Gespräch mit Gesundheitsminister Anschober seien laut Medienberichten Kurier, Kleine Zeitung und Kronen Zeitung gewesen, laut Ministerium nur Medien, die eine gedruckte Sonntagsauflage hätten. „Das Argument ist angesichts einer digitalisierten Medienwelt schwer nachvollziehbar,“ sagt Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich Präsidentin Rubina Möhring und kritisiert das Vorgehen des Ministeriums.

„Wir verurteilen das Ausschließen von einzelnen Medienhäusern bei Presseterminen generell,“ so Rubina Möhring. „Das exklusive Herausgeben von Informationen verzerrt den Wettbewerb unter den Medienschaffenden und schürt Neid und Missgunst,“ sagt Möhring.

Das selektive Einladen von einzelnen Medien sei außerdem mit den medienpolitischen Aufgaben eines Ministeriums nicht vereinbar und eine Einschränkung des Grundrechts auf Informationsfreiheit. „Besonders in Krisenzeiten, in denen die Regierung versucht, die Verbreitung eines Virus zu stoppen, muss das Gesundheitsministerium breit gestreut informieren,“ sagt Rubina Möhring. Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich mahnt die politisch Verantwortlichen, JournalistInnen aller Medien, ob kritisch oder konservativ, ob bei Gratisblättern oder Boulevardmedien tätig, gleich zu werten. „In einer pluralistischen Medienwelt müssen alle Medienschaffenden den gleichen Regeln unterliegen und fair behandelt werden,“ so Rubina Möhring. „Die möglichst breite Information der Bevölkerung sollte die erste Priorität der Öffentlichkeitsarbeit einer Regierung sein.“