ROG entsetzt über Massaker an zwölf Journalisten auf den Philippinen

ROG entsetzt über Massaker an zwölf Journalisten auf den Philippinen

Nach dem Mord an mindestens zwölf Journalisten ruft Reporter ohne Grenzen
arton35061-fa924.jpg(ROG) die philippinischen Behörden zu einer entschlossenen Reaktion auf. Am
Morgen des 23. Novembers waren die Medienvertreter sowie 30 weitere Menschen
in der Provinz Maguindanao auf der Südinsel Mindanao getötet worden. Einige
der Opfer wurden enthauptet. Als Täter wurden rund 50 Männer identifiziert,
die dem Provinzgouverneur Andal Ampatuan Sr. nahe stehen sollen – unter
ihnen auch zwei Polizisten.

“Das ist ein schwarzer Tag für die Pressefreiheit. Wir haben oft die Kultur
der Gewalt und der Straflosigkeit auf den Philippinen kritisiert, gerade auf
Mindanao. Diesmal gipfelte die wahnsinnige Brutalität von Verbrechern, die
für korrupte Politiker arbeiten, in einem unglaublichen Blutbad. Wir fordern
von den lokalen und nationalen Behörden eine entschlossene Antwort auf die
Tat”, so ROG.


Nach dem Massaker stünden Journalisten auf den Philippinen
unter Schock.

Die Tat ereignete sich einige Stunden, nachdem eine Gruppe Bewaffneter einen
Konvoi überfallen und Anhänger des Politikers Esmael Mangudadatu entführt
hatte. Die Angreifer wurden von einem unter dem Namen “Dicay” bekannten
Polizisten sowie von Andal Ampatuan Jr. angeführt, dem Bürgermeister der
Gemeinde Datu Unsay in Maguindanao. Andal Jr. ist der Sohn des derzeitigen
Gouverneurs, Andal Sr, einem Unterstützer von Präsidentin Gloria
Macapagal-Arroyo. Mangudadatu, ein Gegner des Ampatuan-Clans, wollte selbst
für das Gouverneursamt in Maguindanao kandidieren.

Der Konvoi von Mangudadatus Unterstützern wurde von Journalisten begleitet.
Er war auf dem Weg zu einem Wahlbüro, wo die erforderlichen Unterlagen für
die Kandidatur eingereicht werden sollten. Die Bewaffneten schienen dies
verhindern zu wollen. Unter den Opfern sind auch Mangudadatus Ehefrau sowie
seine Schwester und weitere Verwandte.

Nonoy Espina, Vizepräsident der “National Union of Journalists of the
Philippines” (NUJP), sagte gegenüber ROG: “Die Regierung muss dringend die
Verantwortlichen für das Massaker zur Rechenschaft ziehen. Nicht nur die
Mörder, sondern auch die Hintermänner, wer immer sie sind.”

Die Philippinen rangieren auf der aktuellen ROG-Rangliste der Pressefreiheit
auf Platz 122 von 175.