ROG besorgt über Haftbedingungen von Eynulla Fatullajew

ROG besorgt über Haftbedingungen von Eynulla Fatullajew

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist sehr besorgt über die Haftbedingungen von Eynulla Fatullajew im Bakuer Gefängnis Nr. 1. Sein Anwalt Anar Gasimow berichtet gestern auf einer Pressekonferenz von massiven Drohungen durch Mitgefangene.

Der Anwalt Anar Gasimow und der Journalist Schahweled Chobanoglu berichteten gestern vor der Presse über massive Drohungen von anderen Häftlingen gegen Fatullajew. Chobanoglu  erklärte, dass einige Mitgefangene ihn sogar mit dem Tod bedroht hätten. Trotz gesundheitlicher Probleme möchte der inhaftierte Journalist daher in Einzelhaft verbleiben. „Er steht unter großem Stress und hustet ständig”, ergänzte Fatullajews Anwalt Gasimow.


Der Chefredakteur der Wochenzeitung Realny Azerbaijan und der Tageszeitung Gündelik Azerbaijan Eynulla Fatullajew wurde im Jahr 2007 aufgrund verschiedener Veröffentlichungen zu einer mehrjährigen Haftstrafe sowie einer zusätzlichen Geldstrafe verurteilt. Am 11. November 2010 hat das Oberste Gericht Aserbaidschans in Baku die Gefängnisstrafe des Zeitungsjournalisten zwar reduziert. Aber auch nach dem Revisionsurteil muss der Journalist noch bis Januar 2013 in Haft bleiben. Eine sofortige Freilassung von Fatullajew hatte auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in seiner am 22. April 2010 veröffentlichten Entscheidung gefordert.

ROG verlangt in einer Stellungnahme vom 17.3.11 zusammen mit anderen Organisationen des Bündnisses „International Partnership Group for Azerbaijan”, dass die Regierung von Aserbaidschan das Urteil vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) vom April 2011 befolgen und die illegale Haft Fatullajews sofort beenden müsse.