Press Freedom Award 2014 geht an zwei griechische Journalisten

Press Freedom Award 2014 geht an zwei griechische Journalisten

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Reporter ohne Grenzen Österreich vergibt den diesjährigen Press Freedom Award an die griechischen Journalisten Emmanouil Kaklamanos und Giorgos Moutafis. Der Preis wird am 11.Dezember 2014 im Presseclub Concordia in Anwesenheit der Preisträger verliehen.

Korruption in Griechenland
Emmanouil Kaklamanos, Gründunsgmitglied und Chef der Zeitung „To Choni“ („Der Trichter“) überzeugte die Jury mit seinem Text über Korruption in der griechischen Politik. In dem Artikel „Sie entlasteten sich selbst, ihre Mitarbeiter und Kumpanen schon im Vorhinein“ beschreibt er, wie die griechische Regierung in den letzten Jahren immer wieder Gesetze erlassen hat, die korrupten Ministern und Beratern einen Freibrief für gesellschaftsschädigendes Handeln gaben.

„Auch und gerade auf europäischer Ebene ist Korruption in Griechenland ein wichtiges Thema mit politischer Brisanz“, begründet Albert Rohan als Sprecher der Jury die Wahl auf Kaklamanos.

Dessen Arbeit ist Teil einer Serie zum Thema Politik und Korruption, mit der die Zeitschrift ihrem Schwerpunkte nachgeht: Der kritischen Berichterstattung und dem Aufdecken von Bestechlichkeit und Interessenskonflikten zwischen öffentlichem Gemeinwohl und privater Bereicherung in der griechischen Regierung. „Der Trichter“ erscheint wöchentlich am Sonntag und wurde 2012 gegründet.

Flucht in den Norden
Ebenfalls ausgezeichnet wird der Fotojournalist und Dokumentarfilmer Giorgos Moutafis für seinen Film „Flucht aus Griechenland“, veröffentlicht auf dem Onlinesender des US-amerikanischen Magazins „Vice“, das Ableger unter anderem auch in Griechenland und Österreich besitzt. Moutafis begleitet in der 15-minütigen Dokumentation Flüchtlinge, die, nachdem sie jahrelang unter schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen in Griechenland gelebt hatten, nun wieder auf der Flucht sind: Nach Ausbruch der Krise in Griechenland haben sie nicht nur ihre Arbeit verloren, sondern sind auch zunehmend rechtsextremen Angriffen ausgesetzt. Moutafis begleitet eine Gruppe auf ihrem Weg durch Mazedonien, Serbien und Ungarn – auf der Suche nach einer neuen Heimat in Mittel- und Nordeuropa.
Albert Rohan, Sprecher der Jury, bezeichnete das Thema Flüchtlinge als ein „Problem mit gravierender Dimension“, das auch in die europäische Realität hineinwirkt.

Fotografien dieser Flucht wurden bereits im „AlJazeera Magazine“, „Le Figaro“ und dem „Courrier International“ veröffentlicht. Der Film „Flucht aus Griechenland“ ist Teil des bereits sieben Jahre währenden Filmprojekts „Migrants Odyssey“, indem Moutafis sich mit dem Thema Flucht beschäftigt. Die Arbeiten des freien Journalisten mit dem Schwerpunkt humanitäre Krisen wurden unter anderem in Zeitungen und Magazinen wie „Die Zeit“, „Der Spiegel“, dem „Guardian“, der „International Herald Tribune“, der „The New York Times“, auf CNN und BBC gezeigt.

Der „Press Freedom Award – Signal for Europe“ wird von Reporter ohne Grenzen Österreich jährlich in einem wechselnden süd- oder südosteuropäischen Land ausgeschrieben und für mutigen und investigativen Journalismus vergeben. Mehr Informationen zum Preis finden Sie hier.