Reporter ohne Grenzen (ROG) ist schockiert über die brutale Hinrichtung der Journalistin Rubylita Garcia am 6. April in der philippinischen Stadt Bacoor in der Provinz Cavite, etwa 25 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Manila.
Die 52-jährige Garcia arbeitete seit 20 Jahren für die Boulevardzeitung „Remate”. Sie befand sich in ihrem Haus, als ihr von zwei unbekannten Tätern mindestens vier Mal in den Kopf geschossen wurde. Garcias Sohn brachte sie zu einem nahegelegenen Krankenhaus, wo sie vier Stunden später verstarb.
ROG fordert Polizei und Regierung auf, den Mord lückenlos aufzuklären und die Täter zu verurteilen.
„Die philippinische Regierung ist verantwortlich für jeden einzelnen Mord an den Journalisten des Landes, denn sie hat es bisher versäumt, konkrete Schutzmaßnahmen für die Sicherheit und Freiheit von Journalisten zu schaffen”, so Rubina Möhring, Präsidentin von ROG Österreich.
ROG fordert die Regierung auf, angesichts der gefährlichen Situation für Journalisten auf den Philippinen, endlich zu reagieren und ein effektives Schutzprogramm einzuführen. 2013 wurden 8 Journalisten auf den Philippinen ermordet.
Zwar sind die Hintergründe der Tat noch unklar, doch hat Garcia ihrem Sohn kurz vor ihrem Tod mitgeteilt, dass der Polizeichef Conrado Villanueva der nahegelegenen Stadt Tanza in die Schüsse verwickelt sei. Mit ihm hatte sie ein Streitgefecht am 3.April in seiner Polizeistation. Nach Angaben des Polizeisprechers Reuben Sindac ist Villanueva inzwischen vom Dienst suspendiert worden, um die Ermittlungen nicht zu beeinflussen.
Rubylita Garcia hatte erst vor kurzem begonnen, auch als freie Journalistin für den lokalen Radiosender DWAD zu arbeiten. Sie war Mitglied des Nationalen Presseclubs und Präsidentin der „Organisation von aktiven Medienarbeitern”, einer neu gegründeten Gruppe in der Region Calabarzon.
Die Philippinen stehen auf Platz 149 von 180 Ländern auf dem
Index von Reporter ohne Grenzen 2014. Seit 2013 sind sie um neun Plätze zurückgefallen. Die Philippinen zählen zu den
gefährlichsten Ländern für Journalisten weltweit.