Österreich und die Pressefreiheit: Sanierung nicht gelungen

Österreich und die Pressefreiheit: Sanierung nicht gelungen

Österreich und die Pressefreiheit: Sanierung nicht gelungen

Medien in Zeiten von Desinformation und Vertrauensverlust war Thema eines Gesprächsabends mit Fritz Hausjell, Präsident von „Reporter ohne Grenzen Österreich“ und stellvertretender Vorstand des Instituts für Publizistik und Kommunikationswissenschaften der Universität Wien, zu dem Europaabgeordneter Hannes Heide nach Bad Ischl einlud.

Im aktuellen Pressefreiheits-Index 2023 erreicht Österreich Platz 29 von 180. „Das ist zwar eine Verbesserung um zwei Plätze, dieses Ergebnis ist jedoch kein Grund zur Zufriedenheit. Österreich hat im politischen Kontext der Bewertung deutlich Punkte verloren und ist weiterhin von den Spitzenplätzen weit entfernt. Der Absturz des Vorjahres hat sich verfestigt”, erklärt Fritz Hausjell.

„Verantwortlich für die Plazierung von Österreich, sind die Vorkommnisse um ‚Chatnachrichten‘ von Chefredakteuren, aber vor allem auch die Tatsache, dass das Informationsfreiheitsgesetz immer noch nicht verabschiedet wurde und der Entwurf mangelhaft ist“, so der Universitätsprofessor, der den Index mitausgearbeitet hat.

copyrights: Chris Gütl

Die Mediennutzung junger Menschen, fehlende Standards in sozialen Medien und Online-Plattformen, die Zukunft der Printmedien und der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wurden angesprochen. Vor allem Jugendliche zu sensibilisieren, ist für den Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Aufsätze in Fachzeitschriften dringlich und notwendig.

Desinformation als auch der vorliegende Entwurf für ein Medienfreiheitsgesetz der Europäischen Union wurden ebenso thematisiert. „In den meisten Ländern Europas gibt es bei der Freiheit der Medien und Journalismus viel Handlungsbedarf. In einigen Mitgliedsstaaten wird die Medienfreiheit ausgehöhlt oder ist so gut wie verschwunden. Diesen Missständen muss mit allen Mitteln entgegengewirkt werden, eine viefältige Medienlandschaft gefördert und Journalistinnen und Journalisten geschützt werden. Es geht dabei um Rechtsstaatlichkeit und europäische Werte“, so Europaabgeordneter Hannes Heide, der im für die Medienfreiheit zuständigen Ausschuss für Kultur und Bildung Mitglied ist.