Montenegro: “Press Freedom Award”-Preisträger Jovo Martinović zu einem Jahr Haft verurteilt

Montenegro: “Press Freedom Award”-Preisträger Jovo Martinović zu einem Jahr Haft verurteilt

Montenegro: “Press Freedom Award”-Preisträger Jovo Martinović zu einem Jahr Haft verurteilt

Der Investigativ-Journalist Jovo Martinović, der den von “Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich” vergebenen “Press Freedom Award” 2018 bekommen hat, ist kürzlich in zweiter Instanz zu zwölf Monaten Haft verurteilt worden. Ihm wird vorgeworfen, Teil eines “kriminellen Unternehmens” zu sein. Im Interview mit dem “Standard” hat er angekündigt, das Urteil nicht zu akzeptieren, sondern in die nächste Instanz zu gehen. 

Martinović vermutet, dass das Urteil gegen ihn politisch motiviert ist. Seit Jahrzehnten recherchiert er zu kriminellen Netzwerken auf dem Balkan und veröffentlichte zahlreiche journalistische Arbeiten dazu. Seine Arbeit dürfte den Machthabern in Montenegro ein Dorn im Auge sein. Vor einigen Monaten deckte er laut einem “Standard”-Bericht auf, dass ein Windräder-Projekt, das offiziell als Investition eines EU-Staates in Montenegro geführt wurde, in Wirklichkeit von China kontrolliert wird.

Für seine investigative und wichtige Arbeit hat Martinović den “Press Freedom Award 2018” von “Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich” verliehen bekommen. “Das Urteil gegen Jovo Martinović ist politisch motiviert, was in der heutigen Zeit besonders irritierend wirkt, da wir nicht mehr in den Autokratien der Balkanländer des 19. Jahrhunderts leben”, so “Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich”-Präsidentin Rubina Möhring. Möhring verweist darauf, dass Martinović auch für das investigative Netzwerk BIRN, das heuer mit dem “Press Freedom Award” geehrt wurde, gearbeitet hat. “Wir fordern, dass das Verfahren neu aufgerollt wird und es einen fairen Prozess für Jovo Martinović gibt”, sagt Möhring.