Der türkische Tänzer und Choreograph Erdem Gündüz erhält den diesjährigen M100 Media Award. Gündüz wurde als “stehender Mann” bekannt, als er im Juni aus Protest gegen Polizeigewalt und das Schweigen der türkischen Medien über die Gezi-Protestbewegung stundenlang reglos auf dem Istanbuler Taksim-Platz verharrte. Nachdem die Polizei die großen Demonstrationen auf dem Platz gewaltsam beendet hatte, inspirierte er mit seinem friedlichen Protest zahlreiche Nachahmer
Das Potsdamer Medienforum M100, dessen Kooperationspartner Reporter ohne Grenzen Deutschland ist, zeichnet Gündüz deshalb für sein Engagement für freie Meinungsäußerung und Menschenrechte aus.
„Die Berichterstattung über die Gezi-Proteste in Istanbul hat gezeigt, wie groß der Druck auf Journalisten in der Türkei ist, Kritik an der Regierung aus Rücksicht auf die unternehmerischen Aktivitäten der Medieneigentümer unter den Teppich zu kehren”, sagte Michael Rediske, Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen.
„Mit seiner spektakulären Aktion auf dem Taksim-Platz hat Erdem Gündüz demonstriert, dass selbst ein einzelner Mensch ein Zeichen für die Meinungsfreiheit setzen kann.”Die internationale Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium ist eine Initiative der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam und des Vereins Potsdam Media International e.V. und findet im Rahmen der Medienwoche@IFA statt. Der M100 Media Award wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit vergeben, die sich um den Schutz der freien Meinungsäußerung und die Vertiefung der Demokratie verdient gemacht hat. Der undotierte Preis wird Erdem Gündüz zum Abschluss der internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium am Abend des 5. September im Raffaelsaal in Potsdam-Sanssouci verliehen.