Reporter ohne Grenzen (RSF) bereitet sich darauf vor, dass die russische Invasion in die Ukraine nicht nur die Berichterstattung der Medien, sondern auch die eigene Arbeit der Organisation in den Bereichen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Nothilfe vor sehr große Herausforderungen stellen wird.
Journalistinnen und Journalisten vor Ort müssen derzeit entscheiden, ob sie bleiben oder wo sie Zuflucht suchen. Am gefährlichsten ist offenbar die Lage in den schon lange umkämpften Gebieten in der Südost-Ukraine. Hier gibt es Nachrichten über Journalistinnen und Journalisten, die versuchen, nach Kiew zu kommen. Unabhängige Berichterstattung ohne Schutz durch eine der Kriegsparteien ist aller Erfahrung nach nicht möglich.
Zudem zeichnet sich auch eine Fluchtbewegung von Zivilistinnen und Zivilisten aus Kiew heraus ab, die auch Medienschaffende betreffen dürfte. Sie können nach Auffassung von RSF nur selber – und möglichst in Abstimmung mit ihren Redaktionen – entscheiden, wo sie am sichersten sind. RSF betont wie stets die Verantwortung, die die den Auftrag erteilenden Medien eingehen – auch für Freelancerinnen und Freelancer.
Reporter ohne Grenzen wird sich bemühen, in den nächsten Tagen fortlaufend möglichst viele Informationen zur Verfügung zu stellen. Das RSF-Nothilfereferat ist ansprechbar für Anfragen von Kolleginnen und Kollegen, die Schutz und Unterstützung brauchen. Für internationale Berichterstatterinnen und Berichterstatter bietet RSF einen Versicherungsschutz für Kriegs- und Krisengebiete (mehr Informationen unter assistance@rsf.org). Kugelsichere Westen und Helme können im Internationalen Sekretariat von Reporter ohne Grenzen in Paris ausgeliehen werden (kein Versand möglich). Voraussetzung für beides ist eine Mitgliedschaft bei RSF.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Ukraine auf Platz 97, Russland auf Platz 150 von 180 Staaten.
Krieg in der Ukraine: Große Herausforderungen für Medienschaffende
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