In der Nacht vom 27. Januar zerstörte ein Feuer kriminellen Ursprungs das Gelände von France Bleu Isère in Grenoble. Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt die abscheuliche Tat und fordert, dass der Angriff lückenlos aufgeklärt wird.
„Wer Journalisten einzuschüchtern versucht, greift Pressefreiheit direkt an“, zeigt sich Rubina Möhring, Präsidentin von ROG Österreich, entsetzt und fordert: „Die Verantwortlichen müssen so schnell wie möglich gefunden und zur Verantwortung gezogen werden. Es muss klar sein, dass solche Angriffe nicht geduldet werden.“
Am Montag wurde das Redaktionsgebäude von einem Großbrand zerstört. Das Feuer brach gegen 2:30 morgens aus. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die Mitarbeiter sind erst ab 3:00 an ihrem Arbeitsplatz. Eine Tür wurde außerdem aufgebrochen. Die Staatsanwaltschaft Grenoble geht davon aus, dass es sich um einen gezielten Anschlag gegen das öffentlich-rechtliche Radio handelt.
Bisher hat sich niemand zu der Tat bekannt. Die Journalisten von France Bleu Isère haben aber angegeben, dass sie in den vergangenen Tagen und Wochen keine Drohungen erhalten haben. Frankreich belegt auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen Rang 33 von 180 Ländern.
Update: Mittlerweile liegt ein Bekennerschreiben einer anarcho-libertären Gruppe vor. Darin steht unter anderem geschrieben: “Viele lassen Tinte fließen, um die Medien zu kritisieren, aber nur wenige lassen Benzin in ihren Räumlichkeiten fließen, um sie in Brand zu setzen. (..) Von allen Dompteuren, die es gibt, ist der, den ich am meisten hasse, der Journalist.”
Coverbild French Flag von wisegie CC BY 2.0