Mit dem Angriffskrieg des Kremls gegen die Ukraine ist auch ein Krieg um Informationen entbrannt: Wie können Journalistinnen und Journalisten möglichst sicher über die Kämpfe berichten? Welche Hilfestellungen gibt es für ukrainische Reporterinnen und Reporter? Welche Unterstützung brauchen russische Medienschaffende jetzt von der deutschen Politik? Antworten auf diese und weitere Fragen hat Reporter ohne Grenzen (RSF) in einem dreiteiligen FAQ-Dokument zusammengestellt.
Der Krieg gegen die Ukraine bedroht Medienschaffende auf ganz verschiedenen Ebenen. Wer in der Ukraine berichtet, läuft Gefahr, durch Raketenbeschuss oder gar durch gezielte Angriffe ums Leben zu kommen oder verletzt zu werden. Laut dem ersten Zusatzprotokoll zur Genfer Konvention ist es ein Kriegsverbrechen, Journalist*innen und Reporter*innen bewusst anzugreifen. In Russland hat Wladimir Putin eine nie dagewesene Welle der Unterdrückung befehligt. Wer kritisch über den Krieg berichtet oder ihn auch nur als solchen benennt, riskiert drakonische Strafen: Journalist*innen und Reporter*innen, die nach Ansicht der Behörden bewusst Falschinformationen über die Armee verbreiten, drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.
RSF setzt sich seit Wochen mit allen verfügbaren Mitteln für den Schutz der Medienschaffenden ein. Im westukrainischen Lwiw hat die Organisation am 12. März ein Zentrum für Pressefreiheit eröffnet, in dem unter anderem schusssichere Westen und Helme ausgeliehen werden können. Das Zentrum dient zudem als physische und digitale Anlaufstelle und verfügt über einen Schutzraum im Falle eines Angriffs.
In Russland ist die Situation eine andere: Hier versucht RSF mit verschiedenen technischen Mitteln wie der Aktion #CollateralFreedom, Tor-Brücken, VPN-Zugängen und der Kampagne „The Truth Wins“, die Verbreitung von Medien abseits der staatlichen Propaganda zu unterstützen.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Ukraine auf Platz 97, Russland auf Platz 150 von 180 Staaten.