Der Leiter einer Lokalzeitung wurde am Abend des 30. Oktober in der Stadt Paraíba do Sul, 147 km nördlich von Rio de Janeiro, erschossen. José Rubem Pontes de Souza war Eigentümer und Herausgeber des Blattes Entre-Rios Jornal. Damit sind in den vergangenen zwei Wochen drei Journalisten in Brasilien ermordet worden.
Nach Zeugenaussagen hielt sich Souza in einer Bar auf, als ein Unbekannter von draußen durch das Fenster auf ihn schoss. Zwei Kugeln trafen den Journalisten im Genick. Noch ist ungeklärt, ob der Mord mit der journalistischen Tätigkeit Souzas zusammenhängt. Reporter ohne Grenzen (ROG) ruft die Behörden dazu auf, umgehende gründliche Ermittlungen in dem Mordfall einzuleiten.
In jüngster Zeit wurden im Entre-Rios Jornal ausführliche Berichte zur Ermordung einer jungen Frau in Três Rios veröffentlicht. Souza setzte sich außerdem in der Lokalpolitik ein. Er kandidierte zum Beispiel für das Bürgermeisteramt von Paraíba do Sul im Jahr 2008.
Sein Tod folgt auf die Ermordung zwei weiterer brasilianischer Lokaljournalisten: Wanderlei dos Reis, Leiter einer Regionalzeitung, wurde am 16. Oktober in der Stadt Ibitinga im südöstlichen Bundesstaat São Paulo erschossen. Francisco Gomes Medeiros, Radioreporter und Blogger, kam am 18. Oktober in der Stadt Caicó, im nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Norte ebenfalls durch Schüsse ums Leben.