Chinesische Polizei hindert deutsche Politikerin an Besuch von Menschenrechtlerin

Chinesische Polizei hindert deutsche Politikerin an Besuch von Menschenrechtlerin

Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt das Verhalten der chinesischen
Polizei während des Besuchs der deutschen EU-Parlamentarierin Helga Trüpel
heute in Peking: Die Polizei hinderte die Grünen-Politikerin daran, Zeng
Jinyan, Dissidentin und Ehefrau des bekannten inhaftierten
Menschenrechtsaktivisten Hu Jia, in deren Pekinger Wohnung zu besuchen.
Ausländische Journalisten wurden ebenfalls an einem Treffen mit der
Bürgerrechtlerin gehindert – obwohl Korrespondenten in China das Recht
haben, Interviews zu führen.


“Wie kann die chinesische Polizei einer Abgeordneten des Europäischen
Parlaments und ausländischen Journalisten mit so viel Verachtung begegnen,
indem sie ihnen den Besuch bei einer chinesischen Bürgerin verweigert?”,
kritisiert ROG. “Wir fordern die chinesischen Behörden auf, alle Zeng Jinyan
und ihre Tochter betreffenden Beschränkungen aufzuheben und Hu Jia umgehend
frei zu lassen, damit er seinen Preis in Straßburg entgegen nehmen kann”,
fordert ROG. Der chinesische Menschenrechtsaktivist und Internetdissident Hu
Jia erhält am 17. Dezember in Straßburg den von der EU verliehenen
Sacharow-Preis für geistige Freiheit.

Als Helga Trüpel am Nachmittag Zeng und deren einjährige Tochter besuchen
wollte, hinderten sie die Polizisten und Wachmänner physisch daran, das
Eingangstor zum Appartmentgebäude zu passieren. Wenn ein Mitglied des
Europäischen Parlaments davon abgehalten werde, Zeng Jinyan, Hu Jias Frau,
zu besuchen, zeige dies, dass die chinesischen Behörden wütend und nicht
gewillt seien, die Türen für Verhandlungen zu öffnen, erklärte Trüpel
gegenüber ROG.

Die Grünen-Politikerin hält sich zu Zeit mit einer EU-Parlamentariergruppe
in China auf.

Weitere Informationen bei der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen:
Anja Viohl, Reporter ohne Grenzen
Tel.: 030/6158585
presse@reporter-ohne-grenzen.de