Beunruhigende Zunahme der Gewalt gegen oppositionelle Journalisten in Aserbaidschan

Beunruhigende Zunahme der Gewalt gegen oppositionelle Journalisten in Aserbaidschan

Reporter ohne Grenzen (ROG) ist alarmiert angesichts mehrerer Übergriffe gegen aserbaidschanische Journalisten und Blogger in den vergangenen Wochen. Innerhalb der letzten 14 Tage wurden zwei regierungskritische Journalisten brutal überfallen: Ein Übergriff ereignete sich in der Hauptstadt des vorderasiatischen Landes Baku. Ein weiterer Angriff in Berlin richtete sich gegen einen hier lebenden aserbaidschanischen Exiljournalisten. Beide Journalisten arbeiten für die aserbaidschanische oppositionelle Zeitung Azadlig.

Zudem kritisiert ROG die Festnahme von mehreren jungen politischen Aktivisten und Bloggern, die im Februar und März nach Vorbild der Rebellionen im arabischen Raum zu prodemokratischen Demonstrationen in Baku aufgerufen hatten. ROG appelliert an die aserbaidschanischen Behörden, die Gewalt gegen Medienschaffende umgehend zu stoppen.
 


Bestürzung hat bei ROG vor allem der Angriff auf den  Zeitungsjournalisten Seymour Chasijew in der Nacht des 26. März am Stadtrand von Baku ausgelöst. Seit mehr als zwei Jahren hat ROG in dem vorderasiatischen Land keinen so schweren Übergriff gegen einen Journalisten dokumentiert:

Chasijew wurde von maskierten Männern entführt und misshandelt. In einem Kleinbus mit einem Sack über den Kopf wurde der Journalist an einen unbekannten Ort gebracht und dort zwei Stunden lang gefoltert. Die Entführer nahmen ihm zwei Mobiltelefone ab und untersuchten die Dokumente auf seinem Laptop. Der langjährige und erfahrene Journalist Chasijew ist zugleich Mitglied der Oppositionspartei „Volksfront Aserbaidschans”.