Bereits vier Journalisten in Mexiko ermordet seit Jahresbeginn

Bereits vier Journalisten in Mexiko ermordet seit Jahresbeginn

arton48864-c67b8Reporter ohne Grenzen (ROG ist alarmiert über die tödliche Gewalt gegenüber Journalisten in Mexiko. Am 20. Februar wurde bereits der vierte Journalist in diesem Jahr in Mexiko ermordet. Bei dem Mordopfer handelt es sich um den Journalisten Moisés Dagdug Lutzow, einen Radiojournalisten aus dem Bundesstaat Tabasco. Er wurde erstochen in seinem Haus in Villahermosa, der Hauptstadt des Bundesstaates Tabasco, aufgefunden. Zuvor war er bereits mehrmals bedroht worden.

Moisés Dagdug Lutzow war Besitzer der Radiostation „XEVX-AM La Grande de Tabasco“ und leitete auf einem anderen Sender, „89.7 FM“ das Programm „De Trente a Tabasco“. Dort thematisierte er regelmäßig Kriminalität und Korruption in Tabasco.

„Ich frage mich, wie viele Morde an mexikanischen Journalisten noch passieren müssen, damit die Regierung endlich etwas tut“, so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich. „Die Regierung muss demonstrieren, dass sie der Spirale der Gewalt Einhalt gebieten will. Sie muss Journalisten Schutz bieten und der Straflosigkeit, die im gesamten Land vorherrscht, ein Ende bereiten“, so Möhring weiter.

Im Januar waren im Bundesstaat Oaxaca mit Anabel Flores Salazar und Reinel Martinez Cerqueda zwei Journalisten ermordet worden, im Februar mit Marcos Hernández Bautista ein Journalist im Bundesstaat Veracruz.

Viele Journalisten im Bundesstaat Tabasco zeigten sich gegenüber Reporter ohne Grenzen schockiert über den Mord an Moisés Dagdug Lutzow. Sie fordern ebenfalls eine Aufklärung des Mordes. Die Behörden des Bundesstaates Tabasco gehen derzeit davon aus, dass gewöhnliche Einbrecher den Mord an Moisés Dagdug Lutzow verübt haben. Dagegen spricht jedoch, dass der Wagen von Moisés Dagdug Lutzow einige Kilometer vom Tatort entfernt gefunden wurde. Im Wagen befand sich auch die Mordwaffe.

Mexiko steht auf Platz 148 von 180 Ländern auf der Weltrangliste von Reporter ohne Grenzen.