Ägypten: ROG fordert Freilassung von schwer krankem Journalisten Machmut Abu Zeid

Ägypten: ROG fordert Freilassung von schwer krankem Journalisten Machmut Abu Zeid

shawkan_slideshow-2-3df33Der ägyptische Fotojournalist Machmut Abu Zeid, auch bekannt unter dem Pseudonym „Shawkan“, ist seit bereits zwei Jahren in Untersuchungshaft. Am heutigen Tag, den 17. August, wird sein Gerichtsverfahren fortgesetzt. Reporter ohne Grenzen fordert eine sofortige Freilassung des gesundheitlich schwer angeschlagenen 28-jährigen, der in Kairo im Tora-Gefängnis einsitzt. Zeid war am 14. August 2013 festgenommen worden, während er Kämpfe zwischen ägyptischen Militärkräften und Unterstützern des damaligen Präsidenten Mohammed Mursi auf dem Rabaa-al-Adawiya-Platz fotografierte. Er war unter anderem für die Agenturen Demotix und Corbis Photo tätig.

„Machmut Abu Zeid hat mehr als 700 Tage in Untersuchungshaft verbracht, das ist die längste Untersuchungshaft, die wir aus Ägypten kennen“, so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich. „Er leidet unter Hepatitis und sein gesundheitlicher Zustand hat sich im Gefängnis rapide verschlechtert. Es gibt keine adäquate medizinische Versorgung für ihn und er ist ständigen Misshandlungen ausgesetzt“, so Möhring weiter.

Zeid leidet körperlich und seelisch enorm unter den Haftbedingungen, wie er kürzlich in einer Mitteilung aus seiner Zelle an die Öffentlichkeit brachte. Ägypten sei das einzige Land, in dem Journalisten als politische Akteure wahrgenommen würden, so Zeid weiter.

In Ägypten werden Journalisten oft beschuldigt, terroristischen Vereinigungen anzugehören oder falsche Informationen zu verbreiten. Solche Anklagen dienen dem Regime von Präsident Abd al-Fattah as-Sisi dazu, eine öffentliche Debatte mit freier Meinungsäußerung zu verhindern.

Im vergangenen Februar begann in Ägypten ein Gerichtsverfahren gegen drei Journalisten des Senders Al-Jazeera. Die Wiederaufnahme des Verfahrens wurde kürzlich bereits zum zehnten Mal verschoben. Nähere Details dazu hier.

In Ägypten sind derzeit mindestens 15 Journalisten inhaftiert. Das Land hat damit nach China, Eritrea und dem Iran die viertgrößte Zahl an inhaftiertem Medienpersonal. Es steht auf Platz 158 von 180 Ländern auf der Weltrangliste der Pressefreiheit.