Neues Buch: Medien und Haltung in Zeiten des Krieges

Wie können sich Medien differenziert und unabhängig verhalten, wenn Informationen in Kriegssituationen immer auch Mittel der militärischen Propaganda sind? Auf welche Weise lassen sich einer ungefilterten Darstellung von Tod und Zerstörung medienethische Grenzen setzen? Woran ist journalistische Verantwortung zu messen? Welche Haltung beziehen Film und Spieleindustrie?

Martin Wassermair, Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich, hat Anfang Mai 2025 mit “Unter weißer Flagge” ein Buch veröffentlicht, in dem er mit elf Persönlichkeiten aus Journalismus, Medienethik, Psychologie sowie Demokratie-, Migrations- und Konfliktforschung zu Krieg und Frieden im Spiegel der Medien des 21. Jahrhunderts diskutiert.

Das Buch fokussiert keineswegs nur auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen (z.B. russische Aggression gegen Ukraine), sondern setzt Kriege unter den Voraussetzungen moderner Informationstechnologien in einen Zusammenhang mit den Erfordernissen von Unabhängigkeit und differenzierenden Darstellungen in der medialen Rezeption.

Hier gilt das besondere Augenmerk auf Narrative in der Kriegsberichterstattung, die Wirkmacht der Bilder, mediale Selbstkontrolle, Medien als Instrumente der Kriegspropaganda, Journalismus für den Frieden, Konfliktbewältigung und mediale Früherziehung.

Mit Beiträgen von Bernad Batinic, Elias Bierdel, Vedran Dzihic, Daniela Ingruber, Judith Kohlenberger, Nina Kusturica, Luis Paulitsch, Petra Ramsauer, Sabine Schiffer, Reiner Steinweg, Mirjana Tomic und Martin Wassermair.

Das Buch ist erhältlich im ausgewählten Buchhandel sowie online beim Löcker Verlag.

Buchpräsentation und Diskussion:

Mittwoch, 28. Mai 2025, 18.00 Uhr
IIP – International Institute for Peace, Möllwaldplatz 5/7, 1040 Wien

Es diskutieren:

  • Martin Wassermair (Generalsekretär Reporter ohne Grenzen, Politikredakteur DORFTV)
  • Judith Kohlenberger (Flucht- und Migrationsforscherin, WU Wien)
  • Nina Kusturica (Regisseurin, Drehbuchautorin, Publizistin)
  • Elias Bierdel  (Journalist, Autor, Menschenrechtsaktivist)

Moderation: Hannes Swoboda (Präsident des IIP, ehem. MEP)

Viktor Orbán will freie Presse völlig zugrunde richten

Reporter ohne Grenzen warnt die Europäische Kommission vor neuem Gesetzesentwurf des EU-Mitgliedslandes Ungarn

Aktuell droht ein neuer Gesetzesentwurf in Ungarn all jenen Medien, die ausländische Finanzierungen erhalten, mit wirtschaftlichen Sanktionen, wenn sie sich nicht strikt an die rechtskonservative Agenda von Ministerpräsident Viktor Orbán halten. Für Fritz Hausjell, Präsident von Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich, eine neuerliche und völlig untragbare Vorgehensweise zur Einschränkung der Pressefreiheit: „Die Regierungspartei Fidesz schiebt ihre Sorge um die nationale Souveränität nur vor, um kritischen Journalismus mundtot zu machen. Das erinnert an die Verhältnisse in Russland, wo Medien und NGOs gleichermaßen auf schwarze Listen gesetzt werden.“

„Der Gesetzesentwurf“, warnt auch Pavol Szalai, EU-Balkan-Verantwortlicher von RSF International, „stellt die unter Viktor Orbán ohnehin schwer in Mitleidenschaft geratene Unabhängigkeit der Medien in Ungarn vor eine tragische Wahl: entweder verstaatlicht werden oder verhungern.“ Die Forderung, die Pressefreiheit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen, richtet sich daher vorrangig an die Europäische Union. Ungarn liegt in der internationalen RSF-Rangliste 2025 auf Platz 68, der Trend weist auch weiterhin nach unten. „Viktor Orbán hat Journalistinnen und Journalisten als ‚Insekten‘ bezeichnet, die den ‚Winter überlebt‘ hätten. Damit macht er Stimmung für die Parlamentswahl 2026. Wir werden bis dahin alles daran setzen, dass Demokratie, Medienvielfalt und journalistische Unabhängigkeit bei unserem Nachbarn wieder einer besseren Zukunft entgegen blicken können“, so Hausjell abschließend.

(ROG 17-05-2025)

Gaza: RSF verurteilt Drohungen der Hamas gegen von Israel bombardierte Journalist*innen

Mehrere Journalistinnen und Journalisten in Gaza, das seit über 18 Monaten Tag und Nacht von israelischen Streitkräften bombardiert wird, haben Reporter ohne Grenzen (RSF) berichtet, dass sie von der Hamas, die das palästinensische Gebiet regiert, bedroht werden. RSF solidarisiert sich mit den Journalistinnen und Journalistenin Gaza, verurteilt diese Einschüchterung und fordert den Schutz der Presse, die von allen Seiten angegriffen wird.

Mehr Informationen unter:

https://rsf.org/en/gaza-rsf-condemns-hamas-threats-against-journalists-bombarded-israel

Concordia-Ball 2025: 2 x 2 Freikarten zu gewinnen!

Der Presseclub Concordia, die älteste Vereinigung von Journalist*innen und Schriftsteller*innen, setzt mit seinem traditionsreichen Ball seit 1863 ein starkes Zeichen für die Pressefreiheit.

Der nächste Concordia Ball findet am Freitag, 23. Mai 2025, im Wiener Rathaus statt und wird wieder mehr als 2.500 Gäste aus der ganzen Welt anziehen, darunter ein zunehmend internationales und junges Publikum.

Seit seiner Gründung ist der Ball eine Charity-Veranstaltung, die der Finanzierung der gemeinnützigen Zwecke der Concordia dient, und eine Gelegenheit zum gesellschaftlichen Austausch.

Der Presseclub Concordia hat Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich 2 x 2 Freikarten zur Verfügung gestellt, die wir verlosen. Dazu ist die korrekte Beantwortung folgender Frage erforderlich:

In welchem Jahr wurde das RSF-Ranking der Pressefreiheit erstmals veröffentlicht?

Antworten sind per e-Mail bis einschließlich Sonntag, 18. Mai 2025, möglich.