“Trostgesänge – Konzert am Tag der Menschenrechte”

“Trostgesänge – Konzert am Tag der Menschenrechte”

“Trostgesänge – Konzert am Tag der Menschenrechte”

Am 7. Dezember erlebten die Besucherinnen und Besucher im RadioKulturhaus Wien einen bewegenden Abend beim Konzert “Trostgesänge”, einer Kooperation zwischen Ö1 Funkhaus und Reporter ohne Grenzen. Unter der Leitung von Michael Mautner präsentierte das Ensemble “Reihe Zykan+” eine vielseitige Auswahl, darunter eine Komposition von Mautner nach Kinderliedern und Texten der im KZ ermordeten Schriftstellerin Ilse Weber. Zudem wurde eine Uraufführung von Melissa Coleman nach Ingeborg Bachmann sowie die Gartenlieder der Fanny Hensel aufgeführt.

Die Veranstaltung, moderiert von Irene Suchy, wurde von Maezenatentum.at – dem Institut für künstlerische Forschung in Zusammenarbeit mit Reporter ohne Grenzen präsentiert. Ein Höhepunkt des Abends war die Uraufführung von Michael Mautners’ “Trostgesänge”, inspiriert von Texten und Melodien Ilse Webers, die die Kinder im KZ Theresienstadt betreut hatte und mit ihnen gemeinsam nach Auschwitz gebracht und ermordet wurde.

Im Gespräch mit Fritz Hausjell, Präsident von Reporter ohne Grenzen, wurde die Bedeutung der Pressefreiheit hervorgehoben: “Was sagt Reporter ohne Grenzen zum Wort Wahrheit? Dass wir schon Journalismus damit assoziieren, als den Versuch der besten Annäherung an Wahrheit. Und dazu braucht es Rahmenbedingungen, so wie es auch Rahmenbedingungen braucht, um großartige Musik zu hören, wie etwas ein Funkhaus oder einen wunderbaren Sender Ö1. Das ist nicht selbstverständlich. Wir müssen uns im Journalismus und in allen gesellschaftlichen Bereichen um die Rahmenbedingungen kümmern und zwar rechtzeitig.”

Fritz Hausjell betonte die Rolle von Reporter ohne Grenzen Österreich als eigenständiger Verein, der eng mit der Zentrale in Paris und den Länderbüros weltweit zusammenarbeitet. Dies ist auch die Stärke der Organisation, anders wäre der weltweite Pressefreiheitsindex oder das Barometer, welches die Ermordung und Inhaftierung von Medienschaffenden festhält, nicht möglich. “Wir sind eine kleine Organisation, aber wir machen sehr rege bei den internationalen Aktionen mit. Eine Postkartenaktion schaut vielleicht nicht nach viel aus, aber viele Tropfen machen einen kräftigen Fluss”, so Hausjell zur Postkartenaktion für Maryna Solatava.

Die Initiative “Postkarten für Maryna” wurde während des Konzerts vorgestellt. Fritz Hausjell erklärte die Hintergründe und betonte die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit, um die Pressefreiheit zu schützen. Ein bewegendes Beispiel dafür war die Botschaft von Nadezhda Kishkurno, der Tochter von Maryna Zolatava: “Meine Mutter hat gesagt, dass man nicht im Gefängnis gefangen sein soll, sondern dass man auch im Gefängnis frei sein soll.”

Die souveräne Moderatorin Irene Suchy prägte den Abend mit einem optimistischen Vergleich: “Musik hat eine Haltung, sie steht wo, sie ist ja auch gefährlich. Das erste, was oft verboten wird, ist die Musik, die Musikinstrumente.”

Trotz der vielfältigen Herausforderungen, denen sich Reporter ohne Grenzen gegenübersieht, setzt die Organisation entschlossen ihr Engagement für eine freie und aufgeklärte Gesellschaft fort. Der Abend reflektierte auf beeindruckende Weise die Solidarität und Unterstützung für inhaftierte Journalistinnen und Journalisten, was die Hoffnung nährt, dass zahlreiche Menschen die Bedeutung von Presse und Pressefreiheit für die Demokratie erkennen und Journalisten unterstützen.

In seinen abschließenden Worten teilte Fritz Hausjell mit, dass der Bundespräsident zu einem weiteren Gespräch über die Entwicklungen im Bereich der Pressefreiheit in Österreich eingeladen hat. Diese Einladung unterstreicht eindrücklich die Bedeutung und den Einfluss der Organisation. Dabei wurden auch die Bedenken des Bundespräsidenten hinsichtlich der unzureichenden Reaktion der aktuellen Regierungspolitik und der schwerwiegenden Korruptionsvorwürfe in diesem Bereich thematisiert. Die Unterstützung für Reporter ohne Grenzen kann durch Mitgliedschaft, Spenden und Legate erfolgen. Fritz Hausjell versicherte, dass die Organisation darauf bedacht ist, dass sich die Gesellschaft in Österreich positiv entwickeln wird, und betonte, dass man rechtzeitig zur Stelle sein wird, wenn Probleme auftreten.

Möchten auch Sie einen Beitrag leisten? Spenden Sie jetzt an Reporter ohne Grenzen – eine Organisation, die sorgsam mit Ihren Spenden umgeht und dort für Pressefreiheit kämpft, wo sie unterdrückt wird.

Spendenkonto: Reporter ohne Grenzen (RSF) Österreich
IBAN: AT84 6000 0000 9210 9160
BIC: BAWAATWW

Foto: Copyright: Wladimir Fried