Zeit, die Isolation Turkmenistans zu durchbrechen

Zeit, die Isolation Turkmenistans zu durchbrechen

In zwei Tagen finden in Turkmenistan Parlamentswahlen statt. Das nahm Reporter ohne Grenzen zum Anlass, dem Präsidenten Gurbanguly Berdymukhammedov einen Brief zu schreiben. Eine Forderung nach politischen Reformen, die zu einer wirklichen Liberalisierung führen und die Isolation vom Land und seinen Menschen beenden soll.

Die Maßnahmen zu einem solchen Schritt waren bisher von begrenzter Motivation: denn auch wenn bei diesen Wahlen zum ersten Mal ausländische Beobachter ins Land gelassen werden, ist es doch praktisch immer noch unmöglich, sich ohne Rückhalt von der einzigen politischen Partei des Landes zur Wahl zu stellen.


Nach Informationen der Reporter ohne Grenzen hat auch der Druck auf unabhängige Journalisten zugenommen. Die Forderungen der internationalen Organisation an die turkmenische Regierung sind nicht neu, sondern wurden in den letzten Jahren mehrmals schriftlich gestellt:

  • politische Gefangene und inhaftierte Journalisten wie beispielsweise Annakurban Amanklychev und Sapardurdy Khajiyev müssen freigelassen werden
  • Abschaffung der Zensur
  • private Nachrichtenmedien gestatten
  • Bewegungsfreiheit für ausländische Nachrichtenmedien
  • keine Zensur im Internet
  • Nichtregierungsorganisationen nach Turkmenistan lassen

In Turkmenistan sind bisher keine unabhängigen Nachrichtensender erlaubt. Auch ausländische Nachrichtensender können nicht frei arbeiten. Die Bevölkerung wird von nationalen Sicherheitskräften stark überwacht, insbesondere wenn sie das Internet benutzen

Die Korrespondentin von Radio Free Europe, Ogulsapar Muradova, wurde im Juni 2006 zusammen mit ihren Kollegen Amanklychev and Khajiyev verhaftet, weil sie einem französischen TV-Journalisten geholfen hatten, einen Bericht über Turkmenistan zu erstellen. Muradova bekam sechs Jahre Haft, die anderen beiden sieben Jahre.

Am 12. September 2006 starb Muradova im Gefängnis an Verletzungen, die er offensichtlich durch Folter erlitten hatte. Ihre Familie ist über die genauen Umstände des Todes bis heute nicht aufgeklärt, Untersuchungen wurden trotz internationaler Aufforderungen nicht eingeleitet.

Lesen hier Sie den ganzen Brief

Unterschreiben Sie die Petition für die Freilassung von Annakurban Amanklychev und Sapardurdy Khajiyev