Weltflüchtlingstag: Reporter ohne Grenzen veröffentlicht Bericht über Journalisten im Exil

Weltflüchtlingstag: Reporter ohne Grenzen veröffentlicht Bericht über Journalisten im Exil

Reporter ohne Grenzen (ROG) veröffentlicht anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni einen Bericht über jene Journalisten, die auch nach ihrer Flucht ins Exil als Journalisten weiterarbeiten. “Zur Flucht gezwungen, aber nicht zum Schweigen gebracht”, ist auch der Titel des heute veröffentlichten Berichtes über Exilmedien.

In Interviews erzählen Flüchtlinge aus verschiedensten Herkunftsländern von Menschenrechtsverletzungen, dem Leid der im Land gebliebenen Journalistenkollegen und Unterdrückung von Meinungsfreiheit.

“Diese Journalisten fühlen sich verpflichtet, von den Zuständen, die in ihrem Heimtaland herrschen, zu berichten. Sie bleiben auch im Exil Journalisten, die gegen die dikatorische Unterdrückung von Meinungsfreiheit berichten möchten”, so Reporter ohne Grenzen.

Im Jahr 2010 zählte ROG rund 130 Journalisten und Blogger, die wegen ihrer Recherchen und Berichte in Lebensgefahr gerieten und deswegen ins Exil gingen. Rund ein Viertel von ihnen kam aus dem Iran, ein weiteres Viertel aus den ostafrikanischen Staaten Eritrea und Somalia.


ROG porträtiert in dem  Bericht verschiedene Journalisten, die sich ins Exil retten konnten. Außerordentlich prekär ist beispielsweise die Lage von Medienmitarbeitern, die aus Ländern am Horn Afrikas wie Eritrea, Äthiopien und Somalia geflüchtet sind. Einige von ihnen sind im kenianischen Flüchtlingslager der Stadt Kakuma an der Grenze zum Sudan gelandet, das niemand ohne Erlaubnis der UN und der lokalen Behörden verlassen darf. Um ein Fenster zur Außenwelt offen zu halten, haben einige Flüchtlinge die Zeitung KANERE gegründet. In dem gedruckt und online erscheinenden Medium berichten die freiwilligen Mitarbeiter über die schwierigen Lebensbedingungen und die beschränkten Rechte der Lagerbewohner. Sie werden regelmäßig tätlich angegriffen, bedroht, ihr Material wird zerstört und ihre Unterkünfte beschädigt.

Als respektiertes und einflussreiches Exilmedium hat sich mittlerweile die „Demokratische Stimme Birmas” (Democratic Voice of Burma – DVB) etabliert. Die in Norwegen und Thailand ansässige DVB umfasst einen Satelliten-Fernsehkanal, eine Radiostation sowie eine Webseite. Von der birmanischen Regierung als „Lügner” verfemt, erfreut sich der unabhängige Sender in der Bevölkerung wachsender Popularität. Mit Hilfe von 100 verdeckt arbeitenden Mitarbeitern versucht die DVB, ausgewogene Informationen zur Situation in dem südasiatischen Land zu liefern. 17 DVB-Videojournalisten wurden deswegen zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Unter anderem mit finanzieller Hilfe von ROG hat DVB eine Kampagne zur Freilassung ihrer Mitarbeiter gestartet.

Den ganzen Bericht lesen Sie hier (englisch)