Eklat im Weißen Haus zeigt Trumps katastrophale Einstellung zu Pressefreiheit

Eklat im Weißen Haus zeigt Trumps katastrophale Einstellung zu Pressefreiheit

Eklat im Weißen Haus zeigt Trumps katastrophale Einstellung zu Pressefreiheit

Während einer Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem in Amerika bekannten CNN-Journalisten Jim Acosta und Donald Trump. Acosta wurde daraufhin seine Akkreditierung für das Weiße Haus entzogen. „Völlig unverhältnismäßig und ein gefährliches Signal für die Informationsfreiheit“, nennt Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, die Reaktion.

Nachdem Acosta eine Frage zu Trumps Angriffe auf zentralamerikanische gestellt hatte, geriet die Situation außer Kontrolle. Trump beantwortete die Frage nicht und attackierte stattdessen den Sender CNN und Acosta. Er forderte Acosta auf, das Mikrofon abzugeben, was dieser aber nicht tat und eine weitere Frage zu den Russlandermittlungen gegen ihn stellte. Trump nannte ihn daraufhin eine „unverschämte, fürchterliche Person“ und Feind des Volkes.
Während der Pressekonferenz sprach Trump mehrfach von feindseligen Medien und forderte Reporter auf, den Mund zu halten.

Im Anschluss gab das Weiße Haus bekannt, dass Jim Acosta seine Akkreditierung für das Weiße Haus entzogen wurde. „Es ist genau die Aufgabe von Journalisten, kritische Fragen zu stellen. Das ist wichtig für das Funktionieren der demokratischen Institutionen. Trump greift diese  mit dem Angriff auf Acosta an“, warnt Möhring.

Begründet wurde der Entzug der Presseakkreditierung damit, dass er „seine Hände an eine junge Frau gelegt“ habe, als eine Mitarbeiterin des Weißen Hauses versuchte, ihm das Mikrofon abzunehmen. Acostas dementiert, dass er die Frau geschubst habe und nannte das Vorgehen einen Versuch, „um uns zum Schweigen zu bringen“.
Seine KollegInnen verteidigen Acostas, der einer der renommiertesten Korrespondenten im Weißen Haus ist. Reuters-Korrespondent Jeff Mason weist die Anschuldigungen zurück: „Ich saß direkt neben Acosta und habe nicht gesehen, dass er seine Hände an die junge Praktikantin gelegt hat, dessen ihn das Weiße Haus beschuldigt. Er hielt einfach nur das Mikrofon fest, als sie nach ihm griff.“ Peter Baker, Chef-Korrespondent der New York Times schrieb: „Trumps Pressesprecherin bestätigt, dass das Weiße Haus die Akkreditierung eines Reporters suspendiert hat, weil sie es nicht mögen, wie er seinen Job macht. Das ist etwas, was ich noch nie gesehen habe, seit ich 1996 anfing, über das Weiße Haus zu berichten.“ Auch CNN sicherte seinem Reporter volle Unterstützung zu. Die Vereinigung der Korrespondenten des Weißen Haus kritisierte die Entscheidung stark.

Der Vorfall ereignete sich nur zwei Wochen nachdem Bombensätze an CNN und PolitikerInnen der Demokraten geschickt worden waren. Donald Trump hatte zuvor immer wieder gegen Medien gehetzt.

Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 45 von 180 Ländern.

Foto Titelbild “Donald Trump” by Matt A. Johnson,  CC by 2.0