Offener Brief an turkmenischen Außenminister fordert Freilassung von Journalisten Saparmamed Nepeskuliev

Offener Brief an turkmenischen Außenminister fordert Freilassung von Journalisten Saparmamed Nepeskuliev

arton48438-19bc7Anlässlich der bilateralen Gespräche zwischen den USA und Turkmenistan am heutigen Donnerstag in der US-Hauptstadt Washington D.C. haben sieben Menschenrechtsorganisationen, darunter auch Reporter ohne Grenzen (ROG), in einem offenen Brief an den turkmenischen Außenminister Rashid Meredov die Freilassung des inhaftierten und in Isolation gehaltenen Journalisten Saparmamed Nepeskuliev gefordert.

Die beteiligten NGOs, zu denen neben Reporter ohne Grenzen unter anderem auch Freedom House und Radio Free Liberty gehören, wenden sich an den turkmenischen Außenminister in der Überzeugung, die Isolationshaft von Nepeskuliev hänge direkt mit dessen Arbeit als Journalist zusammen.

Saparmamed Nepeskuliev ist als freier Journalist für die „Alternativen turkmenischen Nachrichten“ und für „Radio Free Europe/Radio Liberty“ tätig. Ab dem 7. Juli galt er zunächst als vermisst. Erst am 28. Juli erfuhr seine Familie von seiner Verhaftung und Inhaftierung in ein Gefängnis in der Stadt Akdasch. Nach Angaben eines Beamten vor Ort ist Nepeskuliev wegen Besitzes illegaler Substanzen verhaftet worden. Vermutet, aber aufgrund seiner Isolationshaft nicht bestätigt wurde bisher die Annahme, der Journalist sei bereits zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Weder die Familie noch ein Anwalt haben bisher Informationen zu Nepeskulievs Verhaftung oder zu seinem Gerichtsverfahren bekommen noch dürfen sie ihn besuchen.

„Wir machen uns große Sorgen um die Sicherheit von Saparmamed Nepeskuliev. Die Haftbedingungen in Turkmenistan sind katastrophal und eine Isolationshaft unter diesen Umständen ist lebensgefährlich“, so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich.

In dem offenen Brief an den turkmenischen Außenminister Rashid Meredov heißt es weiter, die Mutter von Nepeskuliev sei ebenfalls seit Ende September nicht mehr auffindbar. Sie versuchte mehrmals, ihren Sohn im Gefängnis zu besuchen.

Sollten die turkmenischen Autoritäten ihre Informationssperre über Nepeskuliev aufrechterhalten, wäre der Journalist ein Opfer einer brutalen Taktik des Verschwindens. Dies ist ein schweres Verbrechen nach Internationalen Recht, heißt es in dem Brief.

Turkmenistan steht auf Platz 178 von 180 Ländern auf der Weltrangliste der Pressefreiheit. Das Land hat die höchste Anzahl an „Verschwundenen“ im Sinne politischer Verfolgung.

Den offenen Brief finden Sie hier englischen Wortlaut