Krim-Krise: ROG fordert Freiheit für Journalisten und Medien

Krim-Krise: ROG fordert Freiheit für Journalisten und Medien

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Reporter ohne Grenzen ist alarmiert über die gegenwärtige Einschüchterung und Zensur gegenüber Journalisten und Nachrichtenmedien auf der ukrainischen Halbinsel Krim.

Nach der Besetzung der Krim seit dem 28. Februar durch vermutlich russische Soldaten ohne Hoheitsabzeichen, waren am Dienstag bei einem Zwischenfall auf dem Luftwaffenstützpunkt von Belbek bereits erste Warnschüsse gefallen.

Während die Berichterstattung über die Krim-Krise sich zusehends auch zu einem Informationskrieg entwickelt hat, kommt es gehäuft zu Verletzungen der Medienfreiheit.

Es sollte allen Parteien klar sein, dass Journalisten auch in diesem Konflikt geschützt werden müssen, statt sie an ihrer Arbeit zu behindern”, so ROG-Österreich Präsidentin Rubina Möhring. „Es muss sichergestellt werden, dass lokale Medien berichten können, dass ihre Kommunikationskanäle offen bleiben und Journalisten uneingeschränkten Zugang zur Halbinsel Krim haben”, so Möhring weiter.

Seit dem 3. März ist das Signal des unabhängigen lokalen TV-Senders „Chernomorka” nicht mehr aktiv. Die Rundfunkbehörde der Halbinsel verlautbarte, sie habe das Signal „aus Gründen höherer Gewalt” abstellen müssen, verweigerte aber weitere Erklärungen. Der Sender läuft weiterhin über Kabel, Satellit und Internet, die Webseite ist jedoch wegen einer Cyber-Attacke nicht mehr verfügbar.

Der staatliche TV-Sender „GTRK Krim” ist momentan der einzige lokal verfügbare Sender – er wurde allerdings bereits am 28.Februar von Soldaten besetzt.

Am 1.März stürmten etwa 30 pro-russische Soldaten, die sich als „Krim-Front” bezeichneten, ein Pressezentrum in der Hauptstadt Simferopol, in dem auch das Zentrum für investigativen Journalismus beherbergt ist. Erst nach mehreren Stunden gelang es den Journalisten, das Gebäude zu verlassen.

Mehrere Journalisten aus Kiew wurden unterdessen am Checkpoint der Grenze zwischen der großteils autonomen ukrainischen Halbinsel Krim und dem Festland der Ukraine aufgehalten. So berichtete etwa der Reporter Bohdan Kutyepov vom Bürger-TV Sender „Hromadske”, er sei gemeinsam mit Kollegen von „Inter-TV”, „CDF” und „France 24″ an der Grenze zurückgewiesen worden. Bewaffnete Soldaten drohten zu schießen, sollten sie Fotos machen.

Einige Journalisten erlitten körperliche Angriffe im Zuge ihrer Berichterstattung. In der Hauptstadt Simferopol wurden zwei Kameramänner des Senders „ATR” am 1. März niedergeschlagen, als sie Soldaten filmten, die das Gebäude der regionalen Regierung bewachten.