Journalistenbarometer zeigt: Österreichs Pressefreiheit in Gefahr

Journalistenbarometer zeigt: Österreichs Pressefreiheit in Gefahr

Journalistenbarometer zeigt: Österreichs Pressefreiheit in Gefahr

Nach dem Abrutschen Österreichs in der Rangliste der Pressefreiheit von Platz 11 auf Platz 16 zeigt nun auch das aktuelle Journalistenbarometer deutlich: Die Pressefreiheit in Österreich gerät zunehmend unter Druck. „Dass beinahe die Hälfte der befragten österreichischen Journalistinnen und Journalisten Interventionsversuche in Ausübung ihrer Tätigkeit erlebt hat, ist alarmierend und darf nicht ohne Konsequenzen bleiben“, so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich.

511 deutschsprachige Journalist*innen wurden im Zuge des Journalistenbarometers, erhoben vom Marktforschungsinstitut Marketagent.com und der PR-Agentur Ecker & Partner, zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. Die Ergebnisse sind bedenklich. So gibt beinahe die Hälfte der Befragten an, externe (43%) oder interne (45%) Interventionsversuche wahrgenommen zu haben. 78 Prozent der befragten österreichischen Medienarbeiter*innen geben an, dass sich ihre Arbeitsbedingungen verschlechtert haben, 45 Prozent sehen die Pressefreiheit bedroht.

„Wir müssen verhindern, dass sich die Situation für heimische Medienschaffende weiter verschlechtert“, so Möhring. „Beispiele wie Ungarn oder die Türkei zeigen, wie schnell demokratiepolitische Säulen wie die Medien als vierte Gewalt im Staat abgebaut werden können.“ Dass nun auch das Journalistenbarometer die Beobachtungen von Reporter ohne Grenzen stützt, gebe Grund zu handeln.

ROG Österreich stellt folgende Forderungen, um die österreichische Medienfreiheit wieder zu erweitern:

–       Das Ende des Amtsgeheimnisses in Österreich

–       Ein unabhängiger Stiftungsrat im österreichischen Rundfunk

–       Höhere Akzeptanz der Urteile des Presserats

–       Transparenz in Sachen Inseratenvergabe politischer Parteien

–       Aktualisierung der Presseförderung hinsichtlich demokratiepolitischer Inhalte

–       konsequent durchsetzbare Regelungen in Sachen Fake News und Hasspostings 

–       Förderung junger Journalist*innen und die zeitgemäße Ausbildung von Journalistinnen und  Journalisten im Bezug auf investigative Recherche

„Zahlreiche Lösungsmodelle stehen schon seit Langem zur Debatte“, so Möhring. „Nun sind die österreichischen Behörden und die Regierung am Zug.“

 

Nähere Informationen zur Rangliste der Pressefreiheit und Österreichs Position darin finden Sie hier