Jahresbilanz 2018

Jahresbilanz 2018

Jahresbilanz 2018

Jedes Jahr zählt Reporter ohne Grenzen die getöteten, verhafteten, als Geisel genommenen oder verschwundenen Journalistinnen und Journalisten.  Das Jahr 2018 war ein besonders blutiges Jahr für Medienschaffende in aller Welt. Zwischen 1. Jänner und 1. Dezember 2018 wurden 80 Journalisten getötet, 60 als Geisel gehalten, 3 sind vermisst und 348 sitzen aufgrund ihres Berufes in Haft.

Die gefährlichsten Länder sind Afghanistan mit 15 getöteten Reportern, Syrien mit 11, gefolgt von Mexiko (9), Yemen (8), Indien (6) und den USA (6). Fast die Hälfte aller getöteten Journalisten starben damit in Ländern, in denen kein Krieg herrscht. 
„Es ist dramatisch, wie viele Journalisten auch außerhalb von Kriegsgebieten getötet wurden“, zeigt sich die Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, Rubina Möhring, bestürzt. „Besonders besorgniserregend ist, dass in vielen Ländern die Täter und ihre Auftraggeber nicht zur Verantwortung gezogen werden. Das ist nicht nur dramatisch für die getöteten Journalisten und ihre Angehörigen, das ist auch ein dramatisches Signal an andere Journalisten. Wir fordern von der Staatengemeinschaft endlich wirksame Mittel, um die skandalöse Straflosigkeit für solche Verbrechen zu beenden.“

Mehr als die Hälfte aller Journalisten sitzt in nur fünf Ländern in Haft: In China, in Ägypten, in der Türkei, in Saudi-Arabien und im Iran. Mit insgesamt 348 aufgrund ihres Berufes inhaftierten Journalisten ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent höher. 
Im Nahen Osten bleibt Geiselnahme eine brutale Kampfmaßnahme gegen Journalisten. Von den 60 Geiselnahmen im Jahr 2018, geschahen 59 in nur drei Ländern: Syrien, Irak und Yemen. Bewaffnete Gruppen entführen dort bevorzugt Journalisten, um Geld zu erpressen und um andere Berichterstatter einzuschüchtern.

“Die Zahlen zeigen deutlich, dass Handlungsbedarf besteht”, so Möhring. “Wir fordern besseren Schutz für Journalisten, nicht allein ihretwillen, sondern weil wir alle auf unabhängige Informationen heute mehr denn je angewiesen sind.”

Die vollständige Jahresbilanz 2018 gibt es auch zum Download:
Jahresbilanz 2018 Deutsch
Jahresbilanz 2018 English

Rückfragen:
Emilie Poirrier, +33 6 77 92 16 77, epoirrier@rsf.org
Chloé Le Goff, +33 1 44 83 84 82, clegoff@rsf.org