Bangladesch: Mehrere Journalisten bei politischen Spannungen zusammengeschlagen

Bangladesch: Mehrere Journalisten bei politischen Spannungen zusammengeschlagen

Journalisten in Bangladesch werden zunehmend Opfer der politischen Spannungen, die sich derzeit zwischen den rivalisierenden politischen Parteien anlässlich der laufenden Kommunalwahlen im Westen des Landes abspielen.

Am 5. Juni wurden fünf Journalisten in der Stadt Comilla /Bezirk Sanichow von Anhängern der regierenden Partei Awami League brutal angegriffen. Zwei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Erst zwei Tage zuvor waren vier andere Journalisten im Bezirk Kushtia von Arbeitern einer Restaurierungsgesellschaft angegriffen worden.

Insbesondere TV-Reporter und Fotografen, die aufgrund ihrer Ausrüstung schnell als Journalisten erkannt werden,sind in der letzten Zeit angegriffen worden, so Reporter ohne Grenzen (ROG).

“Die regierende Partei Awami League ist für diese Gewalt gegenüber den Journalisten verantwortlich”, so ROG. “Es sind Anhänger der Awami League, die auf brutale Art und Weise die Pressefreiheit und jegliche demokratische Entwicklung im Land verhindern. Das muss von der Regierungspartei öffentlich kritisiert werden”, so ROG weiter.


Nach Angaben von Abul Kashem Hridoy, einem Korrespondenten aus Comilla für den Channel-i TV Sender und der Nachrichtenagentur Bdnews24.com waren es 200 bis 250 Mitglieder der Jugendflügels der Awami Partei, die für die gewalttätigen Eskalationen verantwortlich waren.

Pradip Dey, einer der verletzten Journalisten, erzählte gegenüber Reporter ohne Grenzen, die Jugendlichen hätten in einem lokalen Wahlzentrum im Bezirk Sanichow die Wähler und Wahlhelfer eingeschüchtert, bevor sie die anwesenden Journalisten attackierten. Die Polizei griff nicht ein.

Ausser Pradip Dey wurden folgende Journalisten bei dem Vorfall am 5. Juni in Comilla verletzt:der TV-Korrespondent Mizanur Rahman Chowdhury, sowie Zakaria Manik Korrespondent der Dainik Denstini, ebenso Imtiaz Ahmed Jitu, Korrespondent der Amadher Arthoniti und Delawar Hossain Zakaria, Reporter der INB Nachrichtenagentur.

Ebenfalls am Sonntag haben Oppositionsgruppen mit einem Generalstreik Dhaka, die Hauptstadt Bangladeschs, weitgehend lahmgelegt. Die Regierung will eine Regelung aufheben, der zufolge sie nach dem Ende einer Amtszeit die Macht an ein unabhängiges Gremium abgeben muss, damit dieses die Wahlen überwacht.