Aserbaidschan: ROG fordert Freilassung von Journalistin Khadija Ismailova

Aserbaidschan: ROG fordert Freilassung von Journalistin Khadija Ismailova

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Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert wiederholt die Freilassung der seit Dezember letzten Jahres inhaftierten aserbaidschanischen Journalistin Khadija Ismailova. Die für ihre investigativen Arbeiten bekannte Radiojournalistin und ehemalige Direktorin von Radio Adzadlyg, einem nationalen Pendant von Radio Free Europe, beschäftigt sich vor allem mit Korruption auf Regierungsebene. Seit dem 5. Dezember 2014 ist sie wegen „Anstiftung zum Selbstmordversuch” eines Kollegen in Untersuchungshaft (Artikel 125 des Strafgesetzbuches der Republik Aserbaidschan).
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Baku vom Dezember 2014 handelt es sich im Fall Ismailova um ein ordentliches strafrechtliches Ermittlungsverfahren, das frei von politischer Einflussnahme sei. Ismailova soll ihren früheren Freund und Journalistenkollegen Tural Mustafayev nach einer gescheiterten Beziehung aus Eifersucht öffentlich beleidigt und dessen berufliche Karriere zerstört haben, woraufhin im Oktober 2014 ein Selbstmordversuch stattgefunden habe.
Für Reporter ohne Grenzen stellt sich dieser Prozess als eindeutig fingiert dar. Letztendlich gehe es hier um Frau Ismailovas Arbeit als unbequeme Aufdeckerin politischer Korruption. „Die falschen Beschuldigungen gegenüber Frau Ismailova sind ein großer Skandal” , so Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich. „Die Verhaftung einer der bekanntesten Journalistinnen des unabhängigen und investigativen Journalismus in Aserbaidschan zeigt nur eines: kritische Stimmen sollen in Aserbaidschan zum Schweigen gebracht werden”.
Unterzeichnen Sie hier die Petition zur Freilassung von Khadija Ismailova von Reporter ohne Grenzen.